Wieder daheim

Wieder daheim

Das war es also. Unsere Reise durch 7 Länder ist nach 10 Wochen vorbei und wir haben vieles gesehen, vieles entdeckt, vieles gelernt und vieles erlebt. Wir haben wunderschöne Landschaften gesehen, so viel Leckeres gegessen, in fremde Kochtöpfe geschaut, die oft sehr bewegende Geschichte der Länder kennengelernt. Viele Menschen haben uns ihre Türen und Herzen geöffnet und von ihrem Weg erzählt.

Wir haben auf unserem Weg viel Armut, aber auch viel Reichtum gesehen. Wir haben gesehen, wie glücklich wir uns im Westen schätzen können – per Zufall in einem Teil der Welt geboren zu sein, in dem man genug zu Essen, finanzielle Hilfen bei Problemen, fließend Wasser, eine funktionierende Kanalisation und Müllabfuhr, Rechtsstaat, Pressefreiheit und Datenschutz sowie eine vergleichsweise gut funktionierende Verwaltung hat. Wie gut es auch ist, dass wir in einem Teil der Welt leben, in dem die Unterschiede zwischen den 1% und den 99% (noch) nicht ganz so groß sind.

Die Reise hat uns wieder ins Bewusstsein gerückt, wie privilegiert wir doch sind. Wir haben so viele Menschen getroffen, die es nicht mal in die Hauptstadt des Landes, ja vielleicht nicht einmal in die nächstgrößere Stadt schaffen in ihrem ganzen Leben, für die Reisen in ferne Länder ewig währende Träume bleiben. Zwei Tage lang sind wir in Myanmar gewandert – mit einem Menschen aus einem Dorf, in dem es eben noch kein fließend Wasser gibt, man zum Toilettengang in ein kleines Häuschen geht und das Wasser zum Trinken vom Brunnen im Nachbardorf geholt wird. Es fällt nun viel schwerer, das zu vergessen und man wünscht sich, dass alle Gegner von Menschen- und Nächstenliebe einmal 2 Wochen in solchen Regionen verbringen. Um zu sehen, wie Menschen woanders leben und wie herzlich Menschen doch überall auf der Welt sind. Man hat uns so herzlich in fremden Tempeln, Moscheen und Kirchen empfangen, man hat uns gegrüsst, zugewunken und von Herzen kommendes Lächeln geschenkt. Und ja – das akute Thema der Flüchtlinge war auch auf unserer Reise Thema. Immer wieder wurden wir von anderen Reisenden angesprochen – wie das so wäre mit den Flüchtlingen. Deutschland wurde meistens gelobt für das, was passiert. Dafür, dass unsere Kanzlerin viel Nächstenliebe zeigt und dass wir auf einem schweren und doch so richtigen Weg sind.

10 Wochen klangen am Anfang so viel. Kennt ihr das Gefühl, wie schnell ein 2- oder 3-Wochen-Urlaub vorbeigeht? Wenn man nach der Hälfte schon das Gefühl hat, dass nun die letzten Tage kommen und man eigentlich noch länger in der Ferne bleiben möchte? Wir hatten nach 5 Wochen das Gefühl, dass wir noch soviel Zeit haben und nach den 10 Wochen nun auch das Gefühl, dass es okay ist, wieder nach Hause zu fahren (ehrlich gesagt können wir uns nun weniger vorstellen, für ein oder mehrere Jahre durch die Welt zu reisen – auch ein befreiendes Gefühl).

Unsere Reiseroute hätten wir im Nachhinein lieber etwas abgewandelt. Am Ende – wenn die Puste schon etwas raus ist – erst durch Angkor Wat und dann durch Kuala Lumpur & Singapur zu spazieren, war schon anstrengend. Vor allem, weil wir davor ja relativ tiefentspannt waren. So war es jetzt auch Okay – aber beim nächsten Mal würden wir den Strandurlaub lieber nach hinten verlegen. Eine mögliche Route wäre vielleicht ein Flug nach Yangon, zwei Wochen in Myanmar, dann weiter nach Kambodscha, Halbzeit am Strand in Phu Quoc, Vietnam nach Oben reisen, durch Laos und Kambodscha und dann durch Thailand inkl. Bangkok und am Ende auf einer Insel dort relaxen. Singapur und Kuala Lumpur lohnen sich für zwei Nächte – das ist aber schon grenzwertig und etwas anstrengend. Die beiden Städte könnte man spontan je nach Lust & Laune oder Flugangeboten einplanen und z.B. von Bangkok, Siem Reap oder Ho-Chi-Minh-City (von diesen Städten gibt es mehr Flüge!) dort hinfliegen.

Julia und ich haben auch dazu gelernt. Gelassenheit vor allem. Der Bus kommt nicht, er kommt zu spät, er fährt anders, als man es vermutet. Irgendwie kommt man immer ans Ziel und viel Planung wäre am Anfang gar nicht notwendig gewesen. Man muss auch nicht immer alles verstehen, was passiert. Eine schöne Erfahrung war es auch, andere Reisende auf dem Weg kennenzulernen und mit ihnen einen Teil des Weges zu reisen. Wir haben neue Freunde in Bristol, Luzern, Buenos Aires, Montreal, Connecticut oder München gewonnen.

Wir haben auf Schiffen den Ayeyarwady in Myanmar und den Mekong in Laos befahren, wir sind auf einem Boot zum Sonnenaufgang über den Inle Lake geschippert. Wir haben in Bussen den einen oder anderen Überholvorgang überlebt und Landschaften an uns vorbei ziehen gesehen, Flugzeuge haben uns sicher in ferne Länder gebracht, wir sind stundenlang in oder mit Tuk-Tuks, Taxis, Motor-Taxis, Mopeds, E-Scootern, Kutschen und Fahrrädern durch die Gegend gefahren, wir sind 2 Tage durch glühende Hitze gewandert und sind in den 70 Tagen je Person etwa 1.000.000 Schritte gelaufen (danke fürs Mitzählen, Fitbit!).

Zu den schönsten Orte unserer Reise gehören einige Großstädte: das dynamisch-wachsende Phnom-Penh, die eher beschauliche Hauptstadt Vientiane, das Essens-Paradies Bangkok und am Ende Kuala Lumpur. Besonders gut hat es uns in Kleinstädten gefallen – in Chiang Mai im Norden von Thailand, im beschaulichen Luang Prabang, im schön beleuchtenden Hoi An (trotz des miesen Wetters) oder in Kampot. Kulturell besonders faszinierend waren Bagan & Angkor Wat und landschaftlich wunderschön die Halong-Bucht in Cat Ba. Traumhaft war schließlich der Strand-Aufenthalt auf der Insel Phu Quoc.

Julia und ich haben überlegt, ob wir die besuchten Länder mit genau einem Wort beschreiben können – mit einem Attribut, welches es für uns persönlich ausgezeichnet hat. Myanmar war Abenteuer, Thailand steht für Essen, Laos eher für Gemütlichkeit, Vietnam für die bezaubernde Landschaft, Kambodscha für Menschen, Singapur für Fortschritt und Kuala Lumpur für den schönen Infinity-Pool, den wir dort im Hotel hatten 🙂

Wir sind dankbar, dass wir das alles erleben durften. Dankbar auch dafür, dass wir keine großen Probleme hatten. Nun sind wir wieder daheim und der Alltag hat uns bald wieder. Diesen Blog werden wir offen halten – als Quelle für andere Reisenden und natürlich, damit wir hin und wieder in den Erinnerungen schwelgen können.

Danke dafür, dass ihr Teil unserer Reise gewesen seid!

Fazit: Kambodscha

Fazit: Kambodscha

Unsere Reise neigt sich dem Ende zu – nach Myanmar, Thailand, Laos und Vietnam ist Kambodscha nun das letzte Land unserer Reise, das wir kennenlernen durften. Danach geht es nur noch nach kurz nach Kuala Lumpur sowie Singapur, von wo wir mit Finnair wieder zurück nach Deutschland fliegen.

In Kambodscha waren wir an insgesamt 3 Orten. Zuerst dort, wo der Pfeffer wächst, dann in der dynamischen Hauptstadt des Landes und schließlich am Ort der 1000 Tempel. Diese Regionen waren alle sehr unterschiedlich und doch haben wir uns überall sehr wohl gefühlt. Die Pfefferstadt Kampot stand repräsentativ für eine Kleinstadt im Land (manche sagen, es ist die schönste – nicht umsonst zieht es viele „Expats“ an) – hier ging es mit dem Tuktuk über das sehr schöne Land und zu Fuß oder mit dem Rad durch die Stadt. Auch Phnom Penh als Stadt hat uns gut gefallen – sie ist verhältnismäßig klein und es gibt wenig wirklich große Sehenswürdigkeiten – dafür kann man aber wunderbar am Fluss sitzen oder in einem Park den Kambodschanern bei der Ausübung ihrer Lebensfreude zusehen. In Siem Reap schließlich kann man einige der schönsten Tempel der Welt bewundern – jeder für sich ist ein Highlight. Besonders gut gefallen haben uns die verwunschenen, vom Dschungel zurückeroberten Tempel – beeindruckend war aber auch das größte religiöse Gebäude der Welt – Angkor Wat.

Im Land hatten wir wieder dieses schöne Gefühl, herzlich Willkommen zu sein. Die Menschen waren trotz der leider doch sehr verbreitenden Armut gegenüber den Touristen sehr offen und freundlich. Auch das Essen hat uns wieder sehr gut geschmeckt. In Kampot waren wir eher in Touristen-Restaurants, dafür gab es in Phnom Penh und Siem Reap mehr Straßenküche – beides war sehr lecker. Auch wenn die Menge und Vielfalt wieder nicht an die von Thailand heranreichte.

Oft heißt es von Kambodscha, dass die Straßen in einem so schlechten Zustand seien. Das können wir so nicht bestätigen. Zu mindestens auf den Routen Kampot – Phnom Penh und Phnom Penh – Siem Reap sind diese im guten Zustand. Da hat man in Berlin teilweise mehr Schlaglöcher auf der Straße!

Besonders auffällig war es allerdings, dass Kambodscha im Müll erstickt. Am Straßenrand liegt sooo viel Müll und einmal sind wir an einem Restaurant vorbeigefahren, in dem zwischen den Tischen und mehrere Meter drum herum überall Plastikflaschen, Bierdosen und anderer Müll herumlag. Das haben wir so noch nie gesehen! Es gibt leider auch viele Kinder, die betteln – manchmal auch am Tisch, wenn man im Restaurant isst und dann in traurige Gesichter blickt.

Auffällig war auch, dass es im Land so viele junge Menschen gibt. Kambodscha hat einen Alters-Durchschnitt von knapp 21 Jahren – vielleicht aufgrund der traurigen Geschichte. Kambodscha war früher ein sehr fortschrittliches Land – man nannte es einst auch die Schweiz von Südostasien. Doch dann kam der Vietnamkrieg und schließlich die Roten Khmer. Aller Fortschritt und die Elite des Landes wurden eliminiert und das Land in die Steinzeit katapultiert. Nun gehört Kambodscha zu den ärmsten Ländern der Welt und freut sich sicherlich über jeden Touristen, der dieses schöne Land für sich entdeckt.

 

 

 

Siem Reap

Siem Reap

Mit dem Bus ging es von Phnom Penh nach Siem Reap, wo wir als krönenden Abschluss unserer Reise voller Tempel und Pagoden das berühmte Angkor besichtigen wollten. Leider hatten wir für dieses riesige Areal nur zwei Tage zur Verfügung, was auch deshalb etwas ungünstig ist, weil es nur Ein- und Drei-Tages-Tickets zu kaufen gibt (für 20 bzw. 40 USD pro Person). Der Vollständigkeit halber soll hier erwähnt werden, dass es auch ein Sieben-Tages-Ticket für 60 USD gibt. Aufgrund der Größe des Areals und der schier unfassbaren Hitze (über 40 Grad – wir haben pro Tag zusammen mindestens 8 Liter getrunken) haben wir uns an beiden Tagen ein Tuktuk samt Fahrer gemietet. Im besten Fall erwischt man einen Fahrer, der einigermaßen gut Englisch spricht, sich im Historical Park gut auskennt und einem einiges erklären kann. Wir hatten am ersten Tag leider ziemlich Pech, denn statt des Fahrers, mit dem wir uns am Tag zuvor verabredet hatten, erschienen zwei zwielichtige Gestalten, die uns eine völlig andere Route als von uns ausgesucht aufdrängen wollten, die uns zur Verfügung stehende (und ausgehandelte!) Zeit massiv kürzten („too hot!“) und meinten, wir könnten die Distanz zwischen den Tempeln doch eh laufen und sie würden einfach am Parkplatz auf uns warten. Wir haben ihnen dann wutschnaubend am ersten Tempel fünf Dollar in die Hand gedrückt und die Tour für beendet erklärt. Erstaunlicherweise schienen sie darüber gar nicht traurig zu sein. Das war wirklich keine schöne Erfahrung, aber zum Glück fanden wir rasch einen sehr guten Ersatz, mit dem wir dann auch noch den zweiten Tag bestritten.

Glücklicherweise hatten unser Hotel einen Pool, denn die Vormittage im Historical Park waren vor allem aufgrund der Hitze so dermaßen anstrengend, dass wir eigentlich den ganzen Nachmittag am und im Pool verbrachten und uns nur unter großen Qualen abends kurz erheben konnten, um ein Abendessen in unmittelbarer Nähe des Hotels zu suchen. Aus diesem Grund können wir über Siem Reap, der Stadt nahe des Historical Park, gar nichts sagen – wir haben es leider nie ins Zentrum geschafft…

1.Tag: Angkor Wat, Angkor Thom und Ta Prohm

Der erste Tag begann bereits sehr, sehr früh – um 4:30 Uhr wurden wir abgeholt, da wir den Sonnenaufgang über Angkor Wat sehen und der größten Hitze entgehen wollten. Wir waren zwar gewarnt, trotzdem überraschten uns die Touristenmassen, mit denen wir die Aussicht auf die aufgehende Sonne hinter der beeindruckenden Kulisse von Angkor Wat, der bekanntesten Tempelanlage Angkors, teilen mussten. Es ist wirklich etwas nervig, wenn man überall ständig Kameras in allen Größen und Formen vor der Nase hat und keinen Schritt tun kann, ohne in ein Foto zu laufen. Aber wir haben darin ja mittlerweile Erfahrung, und der Sonnenaufgang war trotzdem sehr schön. Anschließend besichtigten wir Angkor Wat, das übrigens der größte religiöse Gebäudekomplex der Welt ist. Da ich es schwierig finde, die Tempel zu beschreiben, werde ich mich eher kurz fassen und verweise auf die zahlreichen Fotos, die Jens geschossen hat!

Nach Angkor Wat besichtigten wir Angkor Thom, das eher eine Ansammlung von Tempeln umgeben von einer Mauer ist. Wir betraten es durch das South Gate und besuchten dann in dieser Reihenfolge Bayon, Baphuon, Phimeanakas, die Terrasse der Elefanten und die Terrasse des Leprakönigs. Besonders beeindruckt hat uns Bayon mit den vielen Steingesichtern! Danach ging es weiter zu Ta Prohm, einer wunderschönen, verfallenen Tempelanlage, die durch die vielen Bäume, die in und auf den Mauern und Gebäuden wachsen, eins geworden zu sein scheint mit dem umgebenden Dschungel.

2.Tag: Big Circle

Am zweiten Tag besuchten wir mehrere zum Teil kleinere, etwas weniger bekannte Tempel in Angkor: Preah Khan, Neak Poan, Ta Som, East Mebon, Pre Rup, Banteay Kdei und Prasat Kravan. Sie liegen alle an einer Route, die von den Tuktuk-Fahrern als „Big Circle“ bezeichnet wird. Auch hier möchte ich wieder auf die Fotos verweisen. Uns hat Preah Khan besonders gut gefallen, was aber auch daran liegen kann, dass wir ihn als erstes und somit noch vor dem großen Touristenandrang sahen. Ich mochte aber auch den Ausblick, den man von Pre Rup hat und auch Banteay Kdei war sehr schön.

Nach der eigentlichen Tour brachte uns unser Fahrer nochmal nach Angkor Wat, wo wir ein bisschen die ersten Feierlichkeiten für das dreitägige Khmer-Neujahrsfest beobachteten, das vom 13.-16. April stattfand. Bereits am Tag davor hatten wir den Aufbau der vielen Bühnen und Buden beobachten können. Angeblich erwartete Siem Reap ca. eine Million zusätzliche Besucher über die Feiertage – viele Kambodschaner reisen in dieser Zeit dorthin. Allerdings fanden wohl die meisten Veranstaltungen erst am zweiten und dritten Feiertag statt, wir konnten nur ein paar Generalproben beobachten und an den zahlreichen Buden vorbeischlendern.

Phnom Penh

Phnom Penh

Unsere nächste Station war die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh. Diese lebendige Stadt voller Gegensätze hat es uns wirklich angetan und wir hatten zweieinhalb wirklich schöne Tage. Hier spürt man gleichzeitig die schwere Last der Vergangenheit des Landes und das Streben nach Modernisierung, das dieses junge Land mit einem Altersdurchschnitt von nur 21 Jahren antreibt.

Durch die Stadt fließen der Tonle-Sap-Fluss (dieser drainiert den gleichnamigen See) und der Mekong, die sich hier vereinigen. Nach unserer Ankunft schlenderten wir zunächst die breite Uferpromenade entlang, hier gibt es vor allem nachmittags und abends viel zu sehen: Neben den Touristen wird die Promenade auch von Kambodschanern ausgiebig genutzt, die hier spazieren gehen, sich auf Bänken unterhalten, ihre Hunde ausführen oder ganz fleißig sporteln: Es wird gejoggt, Fußball gespielt, die bereitstehenden Fitnessgeräte genutzt und vor allem an Open-Air-Aerobic- und -Tanzstunden teilgenommen. Das war natürlich wie immer ein wunderbarer Anblick. Besonders amüsiert hat uns eine Art Tanzkurs, der von einem etwas beleibten, bärtigen, wenig motiviert wirkenden Westler gegeben wurde und an dem vor allem ältere Kambodschanerinnen teilnahmen.

Später besichtigten wir noch Wat Phnom, ein Tempel, der auf einem künstlich aufgeschütteten 27 Meter hohen Hügel liegt (Phnom heißt übrigens Hügel). Hier wollten wir eigentlich den Sonnenuntergang genießen, aber der war leider vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Trotzdem genossen wir die Vorabendstimmung. Anschließend spazierten wir weiter zum Nachtmarkt, der uns aber nicht sonderlich beeindruckte – vielleicht haben wir einfach mittlerweile zu viele davon gesehen.

1.Tag: Tuol-Sleng-Genozid-Museum (S21) und Killing Fields

An diesem Tag wollten wir uns mit einem schwarzen Kapitel in der Geschichte Kambodschas beschäftigen – den Roten Khmer. Diese haben in nur etwa drei Jahren Schreckensherrschaft von 1975 bis 1978 das Land in Schutt und Asche verwandelt und schätzungsweise zwei von insgesamt sieben Millionen Kambodschanern das Leben geraubt. Die Aufarbeitung dieser schrecklichen Zeit verläuft nur zögerlich, die Wunden erscheinen noch sehr frisch.

Wir fuhren zuerst zum Tuol-Sleng-Genozid-Museum, einem ehemaligen Schulgelände, das die Roten Khmer in ein Sicherheitsgefängnis (S21) verwandelten, in dem ca. 20.000 Menschen inhaftiert waren, gefoltert wurden und ihr Leben verloren. Die Gräueltaten, die einem in den Gebäuden mittels eines sehr gut gemachten Audioguides und schrecklicher Fotos vermittelt werden, stehen in krassem Gegensatz zu dem friedlich wirkenden Innenhof mit Mangobäumen und ließen uns sehr betroffen zurück. Nur sieben Menschen haben den Horror dieses Gefängnisses überlebt, einer von ihnen unterhielt sich am Ausgang mit den Besuchern und verkaufte seine Autobiografie.

Anschließend besuchten wir Choeung Ek, das bekannteste der über 300 Killing Fields, Massengräber, in denen die Roten Khmer ihre Opfer verscharrten. Die meisten Insassen von Tuol Sleng wurden, nachdem ihre „Geständnisse“ aus ihnen herausgefoltert worden waren, nach Choeung Ek gebracht und dort ermordet. Noch immer werden bei Regen Skelettfragmente aus dem Boden gewaschen. Ein bedrückender Ort, wieder mit einem guten Audioguide, der dem Besucher den Horror sehr nahebringt. In einer gläsernen Gedenkstupa wurden über 5.000 Schädel und weitere Skelettteile gesammelt.

Das, was wir in Tuol Sleng und Choeung Ek gesehen haben, ließ uns betroffen und nachdenklich zurück. Aber es ist auch bezeichnend für dieses Land, was wir später am Abend erlebten: Im Park in der Nähe unseres Hotels gerieten wir in eine Menschenmasse, die zur lauten Musik eines DJs gemeinsam tanzte. Quasi eine Open-Air-Disko, aber alle tanzten die gleiche Choreographie. Die Stimmung war so fröhlich und ausgelassen! Wir setzten uns mit Popcorn und Getränken von den zahlreichen Ständen ins Gras und bestaunten das lebensfrohe Treiben lange Zeit.

2.Tag: Königspalast mit Silberpagode und Wat Ounalom

Bei einem Aufenthalt in Phnom Penh darf natürlich auch ein Besuch im Königspalast nicht fehlen! Also machten wir uns in aller Frühe auf den Weg, der glücklicherweise nicht so weit war – unser Hotel war quasi um die Ecke. Der Palast ist nur zum Teil zu besichtigen, da der König es nicht mag, wenn alle Touristen durch sein Schlafzimmer latschen. Sehr kleinlich, wie ich finde. Aber auch so war die Anlage sehr weitläufig und sehr hübsch – schöne Häuser im Khmer-Stil und natürlich Stupas! Ebenfalls auf dem Gelände und öffentlich zugänglich ist die Silberpagode, in der ein Jade-Buddha ähnlich dem im Königspalast in Bangkok beheimatet ist. Überhaupt wird gesagt, dass der Königspalast in Phnom Penh wie eine kleine Kopie desjenigen in Bangkok sei. Wir konnten eigentlich nicht zu viel Ähnlichkeit feststellen, aber vielleicht ist unser Besuch in Bangkok auch schon zu lange her.

Die Mittagshitze verbrachten wir auf der Dachterrasse unseres Hotels am Pool (der eher eine größere Badewanne war), erst nach 16 Uhr wagten wir uns wieder vor die Tür, um das Wat Ounalom, das buddhistische Zentrum des Landes, zu besichtigen. Wir erreichten den Tempel allerdings, als gerade ein Gottesdienst (heißt das im Buddhismus auch so?) stattfand. Das war aber sehr spannend, weil viele Gläubige auch außerhalb des eigentlichen Gebetsraums saßen und wir sie so ein bisschen beobachten konnten. Nach Ende der Veranstaltung konnten wir im Tempel noch die Aufräumarbeiten verfolgen und freundliche Khmer kamen immer wieder heran, um uns etwas über die Dinge zu erzählen, die wir gerade betrachteten.

Und dann war unsere Zeit in Phnom Penh leider auch schon wieder vorbei, am nächsten Tag ging es weiter nach Siem Reap – davon später mehr!

Kampot – Wo der Pfeffer wächst

Reise von Phu Quoc nach Kampot

Am 5. April verließen wir schweren Herzens, aber bestens erholt unser Strandhotel in Phu Quoc, um nach Kambodscha einzureisen – dem letzten Land, das wir ausführlicher bereisen werden. Mit der Fähre ging es nach Ha Tien, einer vietnamesischen Kleinstadt direkt an der Grenze. Theoretisch wäre es viel einfacher, von Phu Quoc direkt nach Kambodscha zu reisen, da die Insel nur 15 km vor der kambodschanischen Küste liegt (bis zur vietnamesischen Küste sind es über 40 km!), und tatsächlich gehörte Phu Quoc früher zu Kambodscha. Aber leider ist das bislang nicht möglich, daher der Umweg über Ha Tien. Wir hatten die ganze Strecke samt Grenzüberquerung wieder als Komplettpaket gebucht und mussten uns daher um nichts kümmern: Von der Fähre wurden wir ins Büro des Reiseanbieters gekarrt, dort wurden unsere Pässe, Passbilder (für 2 USD geht es auch ohne Bild), Impfpässe (für 1 USD gilt man auch ohne als durchgeimpft) und 35 USD Visumsgebühr pro Person abgenommen und wir durften uns die Zeit vertreiben, bis es eine Stunde später über die Grenze ging. Da die Visa schon vorbereitet waren, ging das alles schnell und unkompliziert – ohne jede Wartezeit. Danach fuhr uns ein weiterer Minivan nach Kampot.

Kampot

Kampot ist eine kleine Stadt nahe der Grenze zu Vietnam mit ca. 50.000 Einwohnern. Eigentlich stand sie gar nicht auf unserer Reiseroute, aber wir wollten gerne neben Phnom Penh und Siem Reap auch eine kleinere kambodschanische Stadt besuchen und da bot sich Kampot geografisch eben an. Wir sind sehr froh, dass wir uns entschieden haben, hier drei Tage zu verbringen! Das Städtchen liegt sehr malerisch am Fluss Teuk Chhou und strahlt eine gelassene und freundliche Atmosphäre aus. Hier haben sich viele Ausländer niedergelassen, auch Touristen sieht man hier und da, aber nicht zu viele. Unser Hotel war eine wunderschöne Villa etwas außerhalb auf der anderen Seite des Flusses mit großen Zimmern und einem Balkon, der rund um den 1. Stock reichte und von dem man einen tollen Ausblick auf den Garten voller Mangobäume (frische Mango zum Frühstück!), die kleine Fischerinsel und den Fluss hat. Geführt wird es von einem sehr netten und etwas verpeilten Australier namens David.

Am Nachmittag unserer Ankunft liehen wir uns zusammen mit Luca, einem Schweizer, den wir auf der Fahrt kennengelernt hatten, Fahrräder aus und radelten in die Stadt. Nachdem wir uns ein bisschen umgeschaut hatten, landeten wir zur Bewunderung des Sonnenuntergangs über dem Fluss (naja, eigentlich eher hinter den Bergen) in einer Bar mit dem lustigen Namen Rikitikitavi. Und weil die Cocktails so gut waren, blieben wir gleich zum Abendessen!

Am nächsten Morgen wurden wir um neun Uhr von Davids Lieblings-Tuktuk-Fahrer zu einer Tagestour abgeholt. Das war ein toller Tag, an dem wir nicht nur mehrere Sehenswürdigkeiten in der Region abklapperten, sondern auch die Atmosphäre Kambodschas spüren konnten. Mit dem Tuktuk ging es vorbei an Feldern mit abgemagerten Kühen (das Land ist so ausgedörrt,  das wir uns fragten, wie die überhaupt noch etwas zu essen finden), Pagoden, sogar eine Moschee und durch kleine Dörfer. Die Landschaft ist trotz ihrer Kargheit wunderschön, wenn man einmal gelernt hat, den vielen Müll zu übersehen, der überall herumliegt. Als erstes besuchten wir die Höhlen von Phnom Kampong Trach, wo wir von einem kleinen Mädchen mit einer Taschenlampe und erstaunlich guten Englischkenntnissen herumgeführt wurden. Wenn man eine Weile in den Berg hineingeht, öffnet sich die Höhle plötzlich zu einer kleinen Oase mitten im Berg, die nach oben offen ist. Als nächstes wurden wir zu einer Pfefferplantage gebracht, denn die Region ist bekannt für ihren Pfeffer. Gerade war Erntezeit, sodass wir die Pfefferkörner an der Pflanze bestaunen konnten. Interessant fanden wir, dass grüner, schwarzer, roter und weißer Pfeffer von der gleichen Pflanze stammt – es kommt nur darauf an, wie sie verarbeitet wird. Danach fuhren wir an einer Salzplantage vorbei (nennt man das so?), wo auf riesigen Feldern Salzwasser getrocknet wird. Besonders die riesigen Lagerhäuser, aus denen das Salz nur so herausquoll, waren beeindruckend. Anschließend besuchten wir den Krabbenmarkt in Kep, einer nahegelegenen kleinen Küstenstadt, und aßen in einem der Fischrestaurants zu Mittag. Natürlich Fisch und Meeresfrüchte, was denn sonst. Als wir gerade fröhlich spachtelten, kam eine Reisegruppe an. Der Führer erklärte, dass „aufgrund der aktuellen Situation“ momentan kein Fisch oder Meeresfrüchte serviert würde. Verständnisvolles Nicken. Wir waren etwas verunsichert, aber der Fisch war ja schon halb verzehrt, also was solls. Später, als wir baden wollten und am Strand Schwimmen-verboten-Schilder entdeckten, wurden wir von unserem Fahrer aufgeklärt: Kep erlebte gerade eine potenziell giftige Algeninvasion, weshalb momentan vom Verzehr von Fisch oder Meeresfrüchten abgeraten wird und das Schwimmen untersagt ist. Vielen Dank, der Hinweis wäre vor dem Mittagessen besser gewesen… Naja. Also keine Badepause, stattdessen fuhren wir über sehr holprige Wege zu einer weiteren Höhle. Auf dem Weg winkten uns viele Kinder zu, nur eines zeigte uns zum Gruße seinen Hintern?! Wir wollen es mal nicht persönlich nehmen. Vielleicht wollte er uns nur zeigen, was uns bald wehtun würde – die Straße bestand eigentlich nur aus Schlaglöchern. Am Ziel angekommen sprang unser Fahrer erstmal in einen nahegelegenen See, während wir die Höhle Phnom Chhnork besichtigten. Leider konnten wir nicht die ganze Höhle anschauen, da der Tunnel dermaßen steil bergab führte und wir in Flipflops und ohne Taschenlampe Angst vor Knochenbrüchen hatten. Aber auch so war es sehr schön. Danach wurden wir von unserem Fahrer, der sichtlich froh über seinen Feierabend war, zurück ins Hotel gebracht.

Abends wollten wir noch eine Kleinigkeit essen gehen. Was wir nicht bedacht hatten, obwohl ich davon gelesen hatte: Nach Anbruch der Dunkelheit verwandeln sich die tagsüber so lethargischen Hunde Kampots in aggressive Wachhunde, die Fremde teilweise in Rudeln angehen. Ich liebe Hunde und kann kaum an einem vorbei, ohne ihn streicheln zu wollen, aber an diesem Abend hatte ich Angst vor ihnen und bin mit einem großen Stein in der Hand durch die Straßen gelaufen. Wenn man so tut, als würde man den schmeißen, kann man sie einigermaßen in Schach halten. Das möchte ich nicht nochmal erleben.

Am nächsten Tag machten wir einen Tagesausflug in den Bokor National Park. Wir wurden von einem Minivan abgeholt und fuhren gemeinsam mit Luca und drei anderen Touristen in Richtung Berge. Leider war das Wetter nicht so gut, es war meist bewölkt und neblig, sodass wir von der als großartig angepriesenen Aussicht nicht so viel hatten. Bei gutem Wetter kann man nämlich nicht nur die ganze Region überblicken, sondern hat auch eine tolle Aussicht auf die Insel Phu Quoc. Trotzdem war der Ausflug spannend: Oben auf dem Berg steht ein verlassenes Casino/Hotel, das auf eine bewegte Vergangenheit zurückblickt: Gebaut als Erholungsdomizil für die französischen Kolonialherren, die die kühleren Temperaturen im Gebirge genossen, wurde das Casino später einer der letzten Rückzugsort für die Roten Khmer, die sich auf dem Berg Gefechte mit den vietnamesischen Truppen lieferten. Heute ist das riesige Gebäude komplett leer und es herrschte auch aufgrund des dichten Nebels eine geisterhafte Stimmung. Neben dem Kasino besichtigten wir auch die Ruinen eines ehemaligen Sommerpalastes des Königs sowie einer katholischen Kirche. Lustig war unser Fahrer, der während der Zwischenstopps teilweise in einen Koma-ähnlichen Schlaf fiel und durch Klopfen an der Scheibe und Rütteln an der Tür von uns wieder aufgeweckt werden musste.

Nachmittags wurden wir zurück in die Stadt gebracht, wo um 16:30 ein Schiff ablegte, das uns ein bisschen den Fluss hinauf schipperte, wo wir baden und den Sonnenuntergang genießen konnten. Später konnten wir noch auf ein zweites Schiff wechseln, das uns zu den zahlreichen Glühwürmchen bringen sollte. Wir haben uns wirklich angestrengt und Löcher in die Nacht gestarrt, aber das eine Glühwürmchen, das wir schließlich glaubten, erspäht zu haben, war vielleicht doch eher Einbildung. Dafür war der Sternenhimmel wirklich schön!

Das war unsere sehr schöne Zeit in Kampot, am nächsten Morgen ging es mit dem Bus nach Phnom Penh.

Der grobe Reiseplan steht

Wie viel Struktur und wie viel Spontanität sollte eine 10wöchige Reise haben? Hier muss man wohl den richtigen Kompromiss finden. Unser Vorgehen war, dass wir sicherheitshalber – da es sich an vielen Orten um die Hauptreisezeit handelt – schon einmal alle wichtigen Flüge im Vorhinein gebucht haben. Außerdem haben  an den Rändern (also zu Beginn der Reise und am Ende) schon einmal Hotels gebucht – aufgrund der Flugdaten wissen wir, wo wir dann sind – oder wo wir zu mindestens sein sollten 😉

Die ersten 2einhalb Wochen sind also nun fest und auch die letzte Woche ist gebucht. Und mittendrin haben wir viel Flexibilität für spontane Routenänderungen!

Thailand (nur Bangkok)

Los geht es in Thailand. Hier landet unser Flieger und bei einem 3tägigen Aufenthalt in Bangkok haben wir etwas Zeit, in Asien anzukommen bzw. uns etwas zu klimatisieren. Außerdem können wir in Bangkok noch einige Erledigungen für den Rest der Reise machen.

Myanmar

Gleich zu Beginn erleben wir dann ein Highlight unserer Reise: Es geht nach Myanmar! Da es unterschiedliche Angaben zu möglichen Einreisemöglichkeiten gab, haben wir uns für die sichere Variante – eine Einreise per Flugzeug – entschieden und deshalb einen Hin- und Rückflug von Bangkok nach Yangon (Rangun) gebucht. In den zwei Wochen im Land werden wir erst in Yangon bleiben, dann nach Began reisen, von dort nach Mandalay und schließlich zum Inle-Lake.

Da es oft hieß, dass der Februar die größte Reisezeit ist und es aufgrund des touristischen Aufschwungs oft mehr Reisende als Betten gibt, haben wir hier schon alle Hotels gebucht – allerdings oft mit Stornierungsmöglichkeiten bei zu einem Tag vorher. Reisen werden wir mit Zug, Boot und Bus. Tickets hierfür besorgen wir vor Ort und hoffen, dass wir dann noch mitgenommen werden sowie gute Plätze erhalten.

Thailand (diesmal richtig!)

Nach unserem Aufenthalt in Myanmar geht es schließlich zurück nach Thailand – diesmal für länger. Hier wissen wir noch nicht, ob wir Richtung Norden gehen oder es uns nach den relativ durch getakteten ersten beiden Wochen erstmal an den Strand zieht. In Thailand bleiben wir insgesamt etwa 12 Tage – mal sehen, ob es eine der hier genannten Routen wird.

Laos

Entweder bei Huay Xai oder Vientiane geht es dann nach Laos. Hier wollen wir Vientiane, Luang Prabang und Vang Vieng ansehen – die genaue Reiseroute steht aber noch nicht fest. Eingeplant sind jedenfalls 9 Tage.  Irgendwann geht es dann entweder mit dem HorrorBus oder mit dem Flugzeug (fall wir ein günstiges Angebot finden oder spontan keine Lust auf eine 24-Stunden-Busfahrt haben) nach Hanoi!

Vietnam

Etwa 13 der bei Visa-on-Arrival möglichen 15 Tage wollen wir in Vietnam bleiben. Zunächst entdecken wir Hanoi und die Halong Bucht – danach soll es mit dem Zug südwärts bis nach Ho Chi Minh City / Saigon gehen – mit Zwischenstopps in Hue und Hoi An.

Kambodscha

Schließlich geht es vorrausichtlich über den Landweg nach Kambodscha. Hier haben wir 11 Tage eingeplant, damit wir noch einmal am Strand entspannen können. Endziel ist dann die Tempelanlage Angkor Wat  bei Siem Reap. Hier sind wir relativ flexibel vor unserem gebuchten Flug, da man dort aufgrund der Größe sowohl einen Tag oder auch 2-3 Tage verbringen kann. Dann geht es mit dem Flieger nach..

Malaysia

..Kuala Lumpur. Dieser Flug war günstiger als ein Direkt-Flug nach Singapur und so haben wir noch einen Tag bzw. 2 Nächte, um die Hauptstadt von Malaysia etwas kennenzulernen.

Singapur

Mit einem 20-Euro-Flieger geht es dann zum letzten Ziel unserer Reise. Hier haben wir noch 3 Tage, bevor dann abends der Rückflug über Helsinki nach Deutschland ist.

 

Was haltet ihr von der Route? Was würdet ihr anders machen?

 

 

 

 

 

 

 

Wolle mer se rein lasse? Über Visa in Südostasien

Ein Visum ist laut Wikipedia die Bestätigung eines fremden Landes, dass dem Passinhaber die Einreise, Durchreise und der Aufenthalt erlaubt ist. Am hilfreichsten bezüglich der Visums-Informationen sind die Botschaften der einzelnen Ländern. Da die Informationen dort jedoch oft relativ unübersichtlich sind,  tragen wir hier unsere gesammelten Informationen (Stand: Januar 2016) zusammen – die Angaben sind natürlich ohne Gewähr.

Thailand

Hier dachten wir, dass die VISA-Bestimmungen besonders einfach bzw. backpacking-freundlich sind. Jedoch haben sich die Visumbestimmungen dummerweise im November 2015 geändert und man kann den nun veralteten Informationen im Internet nicht mehr uneingeschränkt vertrauen. Selbst die thailändische Botschaft bietet unterschiedliche Informationen.

Offiziell bekommt man bei der Einreise 30 Tage. Wer allerdings mehrfach ein- und ausreisen möchte, benötigt laut der thailändischen Botschaft ein besonderes Visum (Tourist Visa M), welches 150 Euro kostet und viele Anforderungen an den Antragsteller beinhaltet.

Da wir allerdings nur einige Tage in Bangkok bleiben wollen, dann per Flugzeug nach Myanmar reisen und schließlich erst dann weiter in Thailand reisen wollen, erscheint uns das letztere Visum etwas unsinnig – zumal wir ingesamt weniger als 30 Tage im Land sind. Und tatsächlich: Im aktuellen und scheinbar gut recherchiertem Blog flashpacking4life heißt es, dass  „Personen die 1 bzw. maximal 2 mal mit Einreiseerlaubnis einreisen wollen, mit Nachweis eines Flugtickets keine Probleme bekommen“. Um ganz sicher zu gehen, haben wir noch einmal bei der thailändischen Botschaft in Berlin nachgefragt. Auch hier versicherte man uns, dass eine erneute Einreise mit gültigem Reisepass kein Problem ist.

Genau wissen wir allerdings auch nicht – mehr werden wir dann wohl erst nach unserem Aufenthalt in Myanmar wissen – drückt uns die Daumen, dass alles gut geht!

Myanmar

Definitiv ein Visum benötigt man dagegen für Myanmar (Burma). Gerne wären wir über den Landweg von Thailand eingereist – hier gibt es derzeit 4 offenen Grenzübergänge (Mae Sot / Myawaddy , Mae Sai / Tachileik, Phunaron (Phu Nam Ron) / Htee Kee sowie Ranong/Kawthaung). Die Grenzübergänge sind auf der informativen Webseite go-myanmar.com gut beschrieben – allerdings ist die Einreise laut dem Blog allerdings nur Thailändern vorenthalten.

Es bleibt also nur die Einreise über Flugzeug – dazu benötigt man ein E-Visum, welches auf einer speziellen Webseite online beantragt wird und dann innerhalb einer Woche zugestellt wird. Für die Beantragung muss man den Einreise-Flughafen sowie die Adresse der ersten Übernachtung angeben, ein Passfoto hochladen und u.a. die berufliche Tätigkeit benennen. Die Webseite ist etwas holprig, es gibt Verbindungsabbrüche und nervige Popur-Warnungen. Vorsicht: Nicht einreisen sollen scheinbar Nutzer mit einer E-Mail-Adresse mit einem Bindestrich. Jedenfalls kann eine solche Adresse in den Statusabfrage- und Kontaktformularen nicht genutzt werden.

Das E-Visum bekomm man dann nach 3 Werktagen, unsere waren zum Teil schon schneller da – allerdings haben wir beide keine E-Mail-Benachrichtigung mit einem PDF erhalten sondern mussten uns selbst einloggen und dort dann das PDF entdecken bzw. herunterladen.

Hat man ein E-Visum erhalten, hat man 30 Tage Zeit für die Entdeckung von Myanmar.

Laos / Kambodscha

Laut Reiseführern gibt es die Möglichkeit, problemlos Visa-on-Arrival zu erhalten. Diese berechtigen für einen 30tägigen Aufenthalt. Man kann auch vorher ein Visum beantragen – aber der Prozess an der Grenze soll einfacher und auch kostengünstiger sein – auch wenn man an der ein oder anderen Grenze eventuell sogenannte Stempelgebühren an den diensthabenden Grenzposten zahlen muss.

Vietnam

Hier bekommt man bei der Einreise eine Aufenthaltsdauer von 15 Tagen. Wir könnten vorher ein Visum beantragen – da uns allerdings die 15 Tage reichen, verzichten wir auf die Extrakosten. Falls wir unterwegs auf die Idee kommen, doch länger hier zu bleiben, würden wir das Visum von unterwegs beantragen.

Malaysia / Singapur

Sowohl in Malaysia als auch Singapur  benötigt man als deutscher Staatsbürger kein Visum.

 

Eine Übersicht aller VISA Bestimmungen für Asien findet ihr auch im Blog Backpacking Asien.