Am Montag, den 21. März reisten wir von Hanoi auf die Insel Cat Ba. Da man dabei mehrmals die Verkehrsmittel wechseln muss, haben wir uns für ein Kombinationsticket vom Anbieter Hoang Long entschieden (210.000 Dong/Person), da muss man sich um nichts mehr kümmern – das kann ich nur weiterempfehlen. Zuerst ging es mit dem Bus nach Hai Phong, wo wir noch mehr Passagiere aufnahmen (die dann auf kleinen Plastikhöckerchen im Gang sitzen mussten und bei den zahlreichen Schlaglöchern lustig durcheinanderpurzelten). Vom Fähranleger brachte uns ein Schnellboot zur Insel, dort wurden wir in einen weiteren Bus verladen und nach Cat Ba Stadt gebracht.
Cat Ba Stadt ist sehr auf die Touristenmassen ausgelegt, die während der Hauptsaison hier einfallen. Am Hafen steht ein großer, hässlicher Hotel-Betonklotz neben dem anderen und es gibt unzählige, sehr touristische Restaurants. Momentan ist aber Nebensaison und so machen die Restaurants einen geradezu ausgestorbenen Eindruck und Hotelzimmer sind beeindruckend günstig. Leider war das Wetter während unseres Aufenthalts nicht besonders gut – es war verhältnismäßig kühl, nebelig und regnerisch.
Wir wollten von Cat Ba aus die berühmte Halong-Bucht besuchen. Aufgrund des Wetters entschieden wir uns gegen eine zweitägige Tour mit Übernachtung auf dem Boot und buchten eine Tagestour bei Catba Ventures, die sehr zu empfehlen ist! Der wolkenverhangene Himmel und der Nebel taten der unglaublichen Schönheit der Halong-Bucht und ihrer kleinen Schwester, der Lan Ha-Bucht keinen Abbruch – im Gegenteil, dadurch wirkten die Felsformationen irgendwie mystisch. Leider schwamm zwischendurch auch immer wieder ziemlich viel Müll im Wasser herum, das war nicht so schön. Unser Guide Phuc erklärte uns viel über die Gegend, ihre Geschichte und die Menschen, die hier leben. Gegen Mittag stand Kayaking auf dem Programm. Nachdem die ganze Gruppe ohne zu Kentern jeweils zu zweit in Kayaks gesetzt worden war, paddelten wir gemeinsam mit sehr vielen anderen Touristengruppen (es gab mehrmals Zusammenstöße) um Inselchen herum, zwischen Felsbrocken hindurch und sogar durch eine lange Grotte in einen von hohen Felsen umgebenen „versteckten“ See. Hier sahen wir Affenfamilien, die total entspannt und unbeeindruckt von unserer Gegenwart auf den Felsen herumturnten. Das war wirklich toll.
Wieder zurück auf dem Boot gab es Mittagessen – Fisch und Meeresfrüchte in vielen verschiedenen Ausführungen, es war total lecker. An unserem Tisch saß ein Koch aus den Niederlanden, der ganz begeistert von der asiatischen Küche schwärmte.
Später gab es noch eine Pause an einem kleinen Strand, hier konnte geschwommen und geschnorchelt werden. Aufgrund des Wetters trauten sich aber nur zwei aus unserer Gruppe ins Wasser (und nein – das waren nicht wir!). Auf dem Rückweg hielten wir noch an einer schwimmenden Fischfarm. Diese Farmen bestehen im Prinzip nur aus von auf dem Wasser schwimmenden Fässern getragenen Holzbalken, dazwischen werden unterschiedliche Fischarten gezüchtet. Menschen und viele Hunde spazieren auf diesen dünnen Balken hin und her. Wir waren sehr froh, als wir alle trockenen Fußes wieder auf dem Boot waren.
Am nächsten Tag mieteten wir Mofas, um damit die Insel zu erkunden. Cat Ba Island ist wirklich wunderschön und es macht riesigen Spaß, mit dem Bike herum zu brausen und die Landschaft zu genießen. Wir fuhren bis zum Fähranleger auf der anderen Seite und hielten dabei mal hier, um ein bisschen am Strand zu sitzen, mal dort, um einen Kaffee zu trinken oder zu einem Aussichtspunkt emporzusteigen. Am Wegesrand grasten die Büffel gemütlich vor sich hin, ab und zu blockierte eine Ziegenherde die Straße. Besonders beeindruckend war die Trung Trang Höhle, in der wir eine Weile – bis auf die Fledermäuse um uns herum – ganz alleine waren. Wenn man sich vorstellt, in einer solchen Höhle verloren zu gehen… Wirklich unheimlich. Danach besichtigten wir noch die Hospital Cave, eine Höhle, in der im Vietnamkrieg Verletzte behandelt wurden, außerdem fanden hier Kämpfer des Vietkong Unterschlupf. Leider waren nur leere Betonräume ohne jegliche Aufbereitung oder Erklärung zu sehen, sodass wir ein wenig enttäuscht waren. Vielleicht ist der Besuch mit Führung interessanter.
Nachmittags fuhren wir mit unseren Mofas noch zu den Stränden der Insel mit den kreativen Namen Cat Ba 1, 2 und 3. Die sind bei gutem Wetter sicher schön und gut gefüllt, wir hatten sie an diesem regnerischen Tag jedoch fast für uns allein.
Unsere Unterkunft auf Cat Ba war ein Hostel mit sehr familiärer Atmosphäre. Die Familie, die dort auch wohnte (die Rezeption war quasi ihr Wohnzimmer), veranstalte regelmäßig „family dinner“, an denen wir zweimal teilnahmen. Zusammen mit anderen Backpackern und der Familie verspeisten wir richtig leckeres vietnamesisches Essen!
Die „Nebelbilder“ sind ja wirklich besonders beeindruckend!!
Und zu dem Notfallkasten kann ich nur sagen:
Ihr Banausen!! Bestimmt handelt es sich um eine vietnamesische Universal-Heilpasta, die auch gut gegen Rücken, Blasen und sonstige Pestilenz hilft…. 😉
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