Endlich, endlich ging es an den Strand! Juchu! Nach 6 Wochen in Asien hatten wir die Wettervorhersage von Hoi An bemüht und bei 33° Grad gleich 4 Nächte in einem Familien-Homestay am Strand in Hoi An gebucht. Doch unsere Vorfreude wurde von Tag zu Tag geringer – das Wetter hatte sich plötzlich geändert und auf einmal war es auch in Hoi An regnerisch und kalt.
Aber zurück zum Anfang. Von Hue nahmen wir am Samstagmorgen einen Minibus nach Hoi An. Dessen Vorteil war, dass er uns am Hotel abholte, direkt zu unserem neuen Hotel brachte und vor allen Dingen an verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg anhielt. Dies waren eine alte hölzerne Brücke mit einem lokalen Markt, ein berühmter und schöner Strand sowie eine Felsformation in Da Nang namens Marble Mountain. Bei letzterem gibt es verschiedene Pagoden (zum Beispiel eine wunderschöne in einer großen Höhle mit hohen Decken) und die Möglichkeit, durch diverse Höhlen mit engen Spalten zu klettern – das war recht abenteuerlich und nicht so befestigt / gesichert, wie man es von daheim kennt. Auf dem erwähnten lokalen Markt hatten wir übrigens erstmals einen Kaffee, den man nicht trinken konnte. Der Kaffee war megastark und da die Milch aus war, hat uns die Verkäuferin kurzerhand etwas Joghurt in den Kaffee getan!? Die Fahrt mit dem Minibus führte auch über den Hai-Van Pass – dabei hat man wunderschöne Aussichten auf das Meer (wir aber leider nur auf viel Nebel). Eine Fahrt mit dem Minibus (10$) ist jedenfalls empfehlenswert und eine gute Möglichkeit, die Strecke von Hue nach Hoi An zu bewältigen.
Tag 1 (Windig-kalt, sieht nach Regen aus)
In Hoi An angekommen sind wir erst einmal den Strand heruntergelaufen. Spannenderweise sind wir dabei in eine Hochzeit „geplatzt“: Während wir am Strand in den Liegen eines schönen Resorts lagen, ging neben uns am einige Meter weiter aufgebauten Pavillon die Zeremonie los. Das ist soweit nichts besonders – hier in Asien hat man das Gefühl, das alle 500 Meter irgendwo gerade eine Hochzeitszeremonie stattfindet. Dies war allerdings eine „Western“-Hochzeit – wie wir später erfahren haben, eine australisch-englische. Da liegt Vietnam halt in der Mitte. Jedenfalls, wenn man nicht irgendwo im Pazifik feiern möchte. Es sah alles wie in einem Film aus – Pech hatten die Anwesenden jedoch mit dem Wetter. Es war wirklich kalt und windig. Schönes Wetter für eine Hochzeit sieht anders aus.
Was für das Hochzeitspaar wirklich doof gelaufen ist, sollte für uns auch unschön sein. Die 4 Tage in Hoi An – eigentlich als Strandurlaub geplant – waren regnerisch, grau in grau und kalt. Das war anders geplant. Aber gut – wir haben das Beste daraus gemacht.
Gegenüber von unserem Hotel am Strand lagen vier oder fünf Restaurants. Da die Gäste aufgrund des Wetters ausblieben, belagerten uns Menschen von allen Seiten, man möge doch („please, please“) in ihr Restaurant kommen. Wir hatten uns für das gut bewertete Fisch-Restaurant Lucky Beach entschieden, hier waren wir an dem Abend die einzigen Gäste! Eine kleine Anekdote: Der jüngste Sprössling heißt übrigens nun nach dem Restaurant entsprechend „Lucky“. Kann man mal machen!
Tag 2 (Viel Regen, später grau)
Mit dem Taxi ging es nach Hoi An Stadt (unser Hotel war ja am Strand 5km außerhalb). Hoi An ist wirklich wunderschön und allemal eine Reise wert. Es ist eine schöne Kleinstadt mit zum Teil für den Verkehr gesperrten Einkaufsstraßen und vielen schönen Häusern und Geschäften darin. Wir sind also umhergelaufen und haben hier und dort gestöbert. Gut vertreten ist hier z.B. North Face – mit Preisen von 25-30 Dollar für eine Regenjacke. Ob diese gefälscht sind, in der gleichen Fabrik wie das Original fabriziert werden oder aufgrund von Fehlern in Vietnam verblieben sind, konnten wir nicht restlos herausfinden. Leider waren die Verkäuferinnen ziemlich aufdringlich und wollten die Kunden partout nicht ohne Verkauf aus dem Laden lassen – manchmal wurden sie sehr emotional: „You PROMISE you come back later?“ (Kulleraugenblick)…
Weil wir einige Zeit zu vertreiben hatten und das Wetter für andere Aktivitäten eher ungeeignet war, haben wir uns für eine Cocktail-Happy-Hour entschieden – in einer Bar mit einer schönen Aussicht auf den Fluss genossen wir günstige Sommer-Cocktails. Danach wanderten wir durch das stimmungsvoll beleuchtete Hoi An. Seinen besonderen Reiz entfaltet Hoi An nämlich abends, wenn überall in der Stadt die Laternen angehen. Auf dem Fluss schwimmen Kerzen, in den Bäumen oder an den Häusern hängen überall bunte Laternen. Alles ist festlich oder eher kitschig beleuchtet. Aber wunderschön anzusehen. Nach einem leckeren Abendessen mit Frühlingsrollen und dem traditionellen Kao Lau (einem Reisnudelgericht) ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel.
Tag 3 (Grauer Himmel und frisch!)
Heute wagten wir uns an den Strand. Es war nach den vielen Wochen eine tolle Erholung, die Füße hochzulegen. Allerdings war nicht daran zu denken, ins Wasser zu gehen. Und am frühen Abend wurde es dann auch zu frisch – daher ging es früh zum Hotel und dann zu einem zweiten Abendessen zum Lucky Beach Restaurant.
Tag 4 (Grauer Himmel)
Heute entdeckten wir mit dem Fahrrad die Gegend um Hoi An (ist dem geneigten Leser eigentlich aufgefallen, dass Hoi An ein Anagramm von Hanoi ist?). Das Land ist flach und die Landschaft schön – was will man mehr? Bei unser Tour entdeckten wir einen schönen Fluss mit einem schönen Restaurant am Ende des Weges am Fluss und einer schönen Aussicht über den Fluss. Da konnten wir kaum Nein sagen – wir wollten eigentlich einen Kaffee trinken, endeten aber aus Versehen mit Frühlingsrollen: weil diese a) einfach zu lecker sind, b) das Restaurant von einem Koch geleitet wird, der laut Bewertungen sehr gut ist, c) dieser sogar Kochkurse für Touristen anbietet, die gerade d) lecker riechende Frühlingsrollen zubereiteten. Nach den leckeren Frühlingsrollen ging es dann wieder aufs Rad und die Straßen entlang nach Hoi An. Da das mit den Cocktails gestern in der Bar so gut geklappt hatte, haben wir die Bar einfach erneut aufgesucht. Noch im Tageslicht ging es schließlich zurück zum Hotel. Spannend war unsere Abendessen-Erfahrung: Wir mieden diesmal Lucky und ihre Eltern, um etwas Neues zu entdecken und wanderten die Straße herunter. Schließlich landeten wir in einer Art Garagen-Restaurant, in dem wirklich nur „Locals“ saßen. Dorthin verirren sich nun wirklich kaum Touristen und mit Händen und Füßen und der Hilfe eines anderen Gastes konnten wir unser Essen bestellen. Dabei waren viele Blicke auf uns gerichtet. Entweder weil wir gefühlt das doppelte wie sie bezahlten und man zuschaute, wie man uns übers Ohr haute oder weil man wirklich daran interessiert war, uns Touristen zu betrachten. Uns war es egal – der Fisch war lecker.
Tag 5 (Die Sonne scheint!)
Ja, was soll man sagen. Pünktlich zu unserer Abreise hat es die Sonne geschafft, Hoi An wieder für sich zu entdecken. Um 11 Uhr kam unser Taxi zum Flughafen. Das hat uns aber nicht daran gehindert, vorher noch einmal an den Strand zu gehen. Wir waren sogar kurz im Wasser!
Das Taxi brachte uns schließlich zum Flughafen von Danang. Da das mit dem Strandurlaub in Hoi An nichts war, hatten wir uns spontan entschieden, von Saigon (dort ging unser erster Flug hin, den wir schon vor längerem gebucht hatten) direkt weiter zur Insel Phu Quoc zu fliegen. Dort waren es laut Wettervorhersage (…) 33° Grad.
Liest eigentlich jemand unsere..zum Teil.. doch recht langen (*hust*) Einträge? Dann würden wir uns über einen Kommentar freuen 🙂
Schön die Bilder, auch ohne Postkartensonne!! Die vielen Lampions erinnern ein bisschen an Weihnachtsmarkt ????
Schade, dass ihr gerade dort so schlechtes Wetter hattet. Aber das Baden und Sonnen hat ja danach zum Glück noch geklappt!!
Sonnige Grüße aus Offenburg ????
Ja, ich lese immer. Hab mir neulich schon Gedanken gemacht, ob alles gut ist, als ihr so lange nichts gepostet habt. Schade, dass Hoi An eure Erwartungen nicht erfüllt hat, für mich war es das Vietnam-Highlight (obwohl ich dort nie am Strand war ^^). Dann viel Spaß beim Baden! 🙂
Das freut uns – danke fürs Mitlesen 🙂 Jaa, wir waren einfach nur sehr beschäftigt (siehe den aktuellen Beitrag). Hoi An hat uns schon (sehr) gefallen – wir hatten halt einfach etwas Pech mit dem Wetter. Aber die Stadt ist hübsch und allemal eine Reise wert!
Hallo, Ihr Lieben, durch freundliche Hilfe habe ich die Möglichkeit eines Grußes an Euch gefunden.
Ich bin ganz begeistert von Euren Berichten und nehme großen Anteil an den Geschehnissen auf Eurer Reise. Die Bilder versetzen uns in eine von uns doch sehr fremde Welt, aber es ist wunderschön einen klitzekleinen Augenblick bei Euch zu sein!
Ich wünsche Euch noch viele schöne Erlebnisse und grüße Euch ganz herzlich
Eure Dada
Hallo Dada! Das ist aber schön, einen Gruß von Dir zu lesen! Wir freuen uns sehr, dass du unsere Abenteuer verfolgst und Dir unsere Berichte gefallen. Bald sind wir ja auch schon wieder zuhause – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Viele Grüße aus Phnom Penh! Julia und Jens
Pingback:Wieder daheim – Unterwegs in Südostasien