Vorbei an süßen Puppies (Julia neigt dann meist dazu, kurz aufzujauchzen und die Hunde dann je nach Aussehen und dem Grad des vermuteten Flohbefalls zu streicheln) ging es heute am frühen Morgen zum Trekking-Büro von Sams Family. Sam ist eine Institution in Kalaw – es heißt, er hat die Tour zum Inle Lake vor vielen Jahren zum ersten Mal angeboten. Zusammen mit einem lokalen Guide wandert man 2 oder 3 Tage vom Bergdorf Kalaw zum tiefer gelegenen Inle-See und übernachtet zwischendurch bei einer Familie vor Ort.
Im Büro von Sams Family wurde unser Gepäck entgegengenommen und von dort zu unserem bereits gebuchten Hotel nach Nyaungshwe gefahren. Wir selbst wurden dann mit einem Pickup-Truck zusammen mit den 3 anderen Backpackern in unserer Gruppe zum Startpunkt unserer Wanderung gebracht. Durch die oft karge, aber doch abwechslungsreiche Landschaft und verschiedene Dörfer ging es dann immer weiter Richtung See. Zum Frühstück hielten wir bei einer Weberin, bei der man die in etwa drei Tagen Arbeit produzierten Umhänge-Taschen für umgerechnet etwa 3€ kaufen konnte. Ein sehr leckeres Mittagessen gab es dann im Haus unseres Guides. Danach ging es dann viele weitere Hügel hinauf und herunter und schließlich zum Etappenziel in das kleine Dorf SchaueDenNamenVielleichtSpäterNach. Hier empfing uns eine lokale Familie, die für uns Fünf bereits ein Schlaflager eingerichtet hatte. Auf dem harten Boden sollten / durften wir die Nacht verbringen und dabei durch das offene Fenster den Mond betrachten. Vorher gab es wieder ein richtig leckeres Essen. Völlig übermüdet und an den natürlichen Tagesrhythmus der Einheimischen angepasst lagen wir schon gegen 20:30 Uhr in unserem Bettenlager.
Am nächsten Tag ging es gestärkt von einem Frühstück erst ganz anstrengend bergauf und danach eine längere Zeit über Stock und Stein und oft durch schattenlose Staubwüsten bergab zum See. Dort angekommen gab es in einem Restaurant Lunch und danach ging es mit dem Boot und ab sofort ohne unseren Guide weiter. Das Boot fuhr uns quer über den See nach Nyaungshwe – zu Fuß ging es dann zum Hotel. Nach einer warmen Dusche zur Entfernung der Staubschichten fielen wir schließlich ziemlich entkräftet in unsere Betten.
Fazit
Die Tour war eines der bisherigen Highlights unserer Reise. Wir hatten eine tolle Wandertruppe und es hat viel Spaß gemacht. Auch unser Guide Nan war super – er hat uns mit seinem guten Englisch viele Fragen zu Land & Leuten gut beantworten können. Moby war unser Koch und hat uns gut verköstigt. Es war zudem ein besonders schönes Erlebnis, eine einheimische Familie kennenzulernen und einen Einblick zu haben, wie diese im Jahr 2016 leben. Ohne Strom und nur mit einem Generator, der das Licht und den kleinen TV speist, ohne Kanalisation, mit einem Loch als Klo und einer Feuerstelle als Ofen, ohne Schränke und mit den wenigen persönlichen Gegenständen nur in einigen Kisten verteilt.
Da wird einem klar, wie dankbar man sein sollte, dass man zufällig in einem anderen Land geboren wurde – oder wie privilegiert man doch ist, dass man das alles erleben kann – um dann wieder in sein Hotel mit Klimaanlage und richtigem WC zurückzukehren.
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