Wieder daheim

Wieder daheim

Das war es also. Unsere Reise durch 7 Länder ist nach 10 Wochen vorbei und wir haben vieles gesehen, vieles entdeckt, vieles gelernt und vieles erlebt. Wir haben wunderschöne Landschaften gesehen, so viel Leckeres gegessen, in fremde Kochtöpfe geschaut, die oft sehr bewegende Geschichte der Länder kennengelernt. Viele Menschen haben uns ihre Türen und Herzen geöffnet und von ihrem Weg erzählt.

Wir haben auf unserem Weg viel Armut, aber auch viel Reichtum gesehen. Wir haben gesehen, wie glücklich wir uns im Westen schätzen können – per Zufall in einem Teil der Welt geboren zu sein, in dem man genug zu Essen, finanzielle Hilfen bei Problemen, fließend Wasser, eine funktionierende Kanalisation und Müllabfuhr, Rechtsstaat, Pressefreiheit und Datenschutz sowie eine vergleichsweise gut funktionierende Verwaltung hat. Wie gut es auch ist, dass wir in einem Teil der Welt leben, in dem die Unterschiede zwischen den 1% und den 99% (noch) nicht ganz so groß sind.

Die Reise hat uns wieder ins Bewusstsein gerückt, wie privilegiert wir doch sind. Wir haben so viele Menschen getroffen, die es nicht mal in die Hauptstadt des Landes, ja vielleicht nicht einmal in die nächstgrößere Stadt schaffen in ihrem ganzen Leben, für die Reisen in ferne Länder ewig währende Träume bleiben. Zwei Tage lang sind wir in Myanmar gewandert – mit einem Menschen aus einem Dorf, in dem es eben noch kein fließend Wasser gibt, man zum Toilettengang in ein kleines Häuschen geht und das Wasser zum Trinken vom Brunnen im Nachbardorf geholt wird. Es fällt nun viel schwerer, das zu vergessen und man wünscht sich, dass alle Gegner von Menschen- und Nächstenliebe einmal 2 Wochen in solchen Regionen verbringen. Um zu sehen, wie Menschen woanders leben und wie herzlich Menschen doch überall auf der Welt sind. Man hat uns so herzlich in fremden Tempeln, Moscheen und Kirchen empfangen, man hat uns gegrüsst, zugewunken und von Herzen kommendes Lächeln geschenkt. Und ja – das akute Thema der Flüchtlinge war auch auf unserer Reise Thema. Immer wieder wurden wir von anderen Reisenden angesprochen – wie das so wäre mit den Flüchtlingen. Deutschland wurde meistens gelobt für das, was passiert. Dafür, dass unsere Kanzlerin viel Nächstenliebe zeigt und dass wir auf einem schweren und doch so richtigen Weg sind.

10 Wochen klangen am Anfang so viel. Kennt ihr das Gefühl, wie schnell ein 2- oder 3-Wochen-Urlaub vorbeigeht? Wenn man nach der Hälfte schon das Gefühl hat, dass nun die letzten Tage kommen und man eigentlich noch länger in der Ferne bleiben möchte? Wir hatten nach 5 Wochen das Gefühl, dass wir noch soviel Zeit haben und nach den 10 Wochen nun auch das Gefühl, dass es okay ist, wieder nach Hause zu fahren (ehrlich gesagt können wir uns nun weniger vorstellen, für ein oder mehrere Jahre durch die Welt zu reisen – auch ein befreiendes Gefühl).

Unsere Reiseroute hätten wir im Nachhinein lieber etwas abgewandelt. Am Ende – wenn die Puste schon etwas raus ist – erst durch Angkor Wat und dann durch Kuala Lumpur & Singapur zu spazieren, war schon anstrengend. Vor allem, weil wir davor ja relativ tiefentspannt waren. So war es jetzt auch Okay – aber beim nächsten Mal würden wir den Strandurlaub lieber nach hinten verlegen. Eine mögliche Route wäre vielleicht ein Flug nach Yangon, zwei Wochen in Myanmar, dann weiter nach Kambodscha, Halbzeit am Strand in Phu Quoc, Vietnam nach Oben reisen, durch Laos und Kambodscha und dann durch Thailand inkl. Bangkok und am Ende auf einer Insel dort relaxen. Singapur und Kuala Lumpur lohnen sich für zwei Nächte – das ist aber schon grenzwertig und etwas anstrengend. Die beiden Städte könnte man spontan je nach Lust & Laune oder Flugangeboten einplanen und z.B. von Bangkok, Siem Reap oder Ho-Chi-Minh-City (von diesen Städten gibt es mehr Flüge!) dort hinfliegen.

Julia und ich haben auch dazu gelernt. Gelassenheit vor allem. Der Bus kommt nicht, er kommt zu spät, er fährt anders, als man es vermutet. Irgendwie kommt man immer ans Ziel und viel Planung wäre am Anfang gar nicht notwendig gewesen. Man muss auch nicht immer alles verstehen, was passiert. Eine schöne Erfahrung war es auch, andere Reisende auf dem Weg kennenzulernen und mit ihnen einen Teil des Weges zu reisen. Wir haben neue Freunde in Bristol, Luzern, Buenos Aires, Montreal, Connecticut oder München gewonnen.

Wir haben auf Schiffen den Ayeyarwady in Myanmar und den Mekong in Laos befahren, wir sind auf einem Boot zum Sonnenaufgang über den Inle Lake geschippert. Wir haben in Bussen den einen oder anderen Überholvorgang überlebt und Landschaften an uns vorbei ziehen gesehen, Flugzeuge haben uns sicher in ferne Länder gebracht, wir sind stundenlang in oder mit Tuk-Tuks, Taxis, Motor-Taxis, Mopeds, E-Scootern, Kutschen und Fahrrädern durch die Gegend gefahren, wir sind 2 Tage durch glühende Hitze gewandert und sind in den 70 Tagen je Person etwa 1.000.000 Schritte gelaufen (danke fürs Mitzählen, Fitbit!).

Zu den schönsten Orte unserer Reise gehören einige Großstädte: das dynamisch-wachsende Phnom-Penh, die eher beschauliche Hauptstadt Vientiane, das Essens-Paradies Bangkok und am Ende Kuala Lumpur. Besonders gut hat es uns in Kleinstädten gefallen – in Chiang Mai im Norden von Thailand, im beschaulichen Luang Prabang, im schön beleuchtenden Hoi An (trotz des miesen Wetters) oder in Kampot. Kulturell besonders faszinierend waren Bagan & Angkor Wat und landschaftlich wunderschön die Halong-Bucht in Cat Ba. Traumhaft war schließlich der Strand-Aufenthalt auf der Insel Phu Quoc.

Julia und ich haben überlegt, ob wir die besuchten Länder mit genau einem Wort beschreiben können – mit einem Attribut, welches es für uns persönlich ausgezeichnet hat. Myanmar war Abenteuer, Thailand steht für Essen, Laos eher für Gemütlichkeit, Vietnam für die bezaubernde Landschaft, Kambodscha für Menschen, Singapur für Fortschritt und Kuala Lumpur für den schönen Infinity-Pool, den wir dort im Hotel hatten 🙂

Wir sind dankbar, dass wir das alles erleben durften. Dankbar auch dafür, dass wir keine großen Probleme hatten. Nun sind wir wieder daheim und der Alltag hat uns bald wieder. Diesen Blog werden wir offen halten – als Quelle für andere Reisenden und natürlich, damit wir hin und wieder in den Erinnerungen schwelgen können.

Danke dafür, dass ihr Teil unserer Reise gewesen seid!

Kuala Lumpur

Kuala Lumpur

Schon bald neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Unser Rückflug nach Deutschland geht ab Singapur. Da der Flug nach Kuala Lumpur und dann ein Flug nach Singapur günstiger waren als der Direktflug von Siem Reap nach Singapur, haben wir schon vor unser Abreise aus Deutschland den Weg über Kuala Lumpur gewählt. Asche auf unseren ökologischen Fußabdruck – dafür lernen wir mit Kuala Lumpur noch eine weitere Stadt kennen.

Gelandet sind wir am Donnerstagmorgen. Leider ist der Flughafen 50km außerhalb der Stadt. Es gibt einen Expresszug für etwa 55RM (=12,50€), mit dem man in 28 Minuten bei KL Sentral (Hauptbahnhof) ist – wir haben uns allerdings für den Flughafenbus (11RM) entschieden, der etwa doppelt so lange benötigt. Anschließend sind wir von dort mit dem Taxi zu unserem Hotel weitergefahren. Wir hatten mit dem Capri by Fraser zum nahe liegenden Abschluss der Reise in Kuala Lumpur ein 4-Sterne-Hotel mit Infinitypool und Ausblick über die Stadt gewählt. Glücklicherweise lagen unsere gebuchten Zimmer in der 30.Etage und so hatten wir sowohl von unserem Zimmer als auch vom Pool einen hervorragenden Blick auf die Stadt. Daher haben wir auch an beiden Abenden irgendwie mehr Zeit als zuvor erwartet im Hotel – und dort vor allem im oder am Pool – verbracht. Dort konnte man auf seiner Liege liegen oder im Pool schwimmen und dabei zu sehen, wie die Nacht über Kuala Lumpur hereinbrach und überall die Lichter angingen. Sehr beeindruckend!

Zwischendurch sind wir aber natürlich auch mal raus, um wenigstens etwas von der Stadt zu sehen. Am ersten Tag sind wir zur KL Sentral und in eine dortige Mall (Kuala Lumpur scheint sehr auf Shoppen ausgerichtet zu sein – es gibt wirklich viele viele Malls) und zum dortigen Little India namens „Brickfields“. Dieses ist ein Ableger des größeren Little India – quasi ein little Little India. Wir aßen dort in einem lokalen Restaurant und unsere indischen Gerichte wurden auf einem großen Palmwedel serviert. Es war sehr lecker! Danach ging es auch schon zurück zum Hotel, damit wir dort den Sonnenuntergang bewundern konnten.

Der zweite Tag startete mit einem tollen Frühstücksbuffet – danach ging es mit der Bahn direkt zu den bekannten Petrona Towers. Die Zwillingstürme mit ihrer markanten Brücke gehören dem malaysischen Mineralölkonzern Petrona und zählen mit ihren 452 Metern (inkl. der Antenne) zu den höchsten Gebäuden der Welt. Wir haben uns das Gebäude nur von Außen angesehen (Kodakmoment!) und sind durch die Lobby und Mall zu einem schönen Park (inkl. Teichen und einem Riesen-Spielplatz sowie weiteren Kodakmomenten) auf der anderen Seite gelaufen. Danach ging es mit einem groben Ziel und doch etwas ziellos durch das Golden Triangle genannte Gebiet – mit den vielen Hochhäusern über unseren Köpfen. Wir besuchten u.a. eine „Ramsch-Fashion-Mall“ (KWC), den Platz der Unabhängigkeit (Merdeka Square) und das hiesige Chinatown. Besonders beeindruckend war die Nationale Moschee. Hier bekamen wir beide am Eingang lila Umhänge (und Julia zusätzlich ein schwarzes Kopftuch) – anschließend durften uns dann in der schönen Moschee umsehen. Diese hat eine riesige Gebetshalle und auch drumherum ein schönes und angenehmes Ambiente! Danach gingen wir noch durch eine andere, sehr schöne Mall (Central Market) und im Anschluss aus Versehen wieder indisch essen. Später als am 1.Tag ging es dann zum Hotel zurück – allerdings mit genug Zeit, damit wir uns noch ausgiebig an den Pool legen konnten.

Am Samstag ging es dann nach dem Frühstück früh zum Flughafen. Ein Taxi mit Meter (= 95 RM) fuhr uns direkt zum Air Asia Terminal und von dort ging auch schon der Flieger nach Singapur.

Die 2 Tage in Kuala Lumpur haben natürlich nicht ausgereicht, der Stadt gerecht zu werden. Es gibt zwar an sich nicht zu viele Sehenswürdigkeiten – dafür ist es schön, durch die Straßen zu laufen und die vielen Hochhäuser zu bewundern. Cool ist außerdem die Fahrt mit der Hochbahn – überall gibt es etwas zu sehen. Auch vom Essen her ist Kuala Lumpur sehr spannend – gerne hätten wir mehr Zeit hier gehabt, um die vielen kleinen Straßenstände auszuprobieren. Kuala Lumpur hat Lust auf mehr gemacht!

Der grobe Reiseplan steht

Wie viel Struktur und wie viel Spontanität sollte eine 10wöchige Reise haben? Hier muss man wohl den richtigen Kompromiss finden. Unser Vorgehen war, dass wir sicherheitshalber – da es sich an vielen Orten um die Hauptreisezeit handelt – schon einmal alle wichtigen Flüge im Vorhinein gebucht haben. Außerdem haben  an den Rändern (also zu Beginn der Reise und am Ende) schon einmal Hotels gebucht – aufgrund der Flugdaten wissen wir, wo wir dann sind – oder wo wir zu mindestens sein sollten 😉

Die ersten 2einhalb Wochen sind also nun fest und auch die letzte Woche ist gebucht. Und mittendrin haben wir viel Flexibilität für spontane Routenänderungen!

Thailand (nur Bangkok)

Los geht es in Thailand. Hier landet unser Flieger und bei einem 3tägigen Aufenthalt in Bangkok haben wir etwas Zeit, in Asien anzukommen bzw. uns etwas zu klimatisieren. Außerdem können wir in Bangkok noch einige Erledigungen für den Rest der Reise machen.

Myanmar

Gleich zu Beginn erleben wir dann ein Highlight unserer Reise: Es geht nach Myanmar! Da es unterschiedliche Angaben zu möglichen Einreisemöglichkeiten gab, haben wir uns für die sichere Variante – eine Einreise per Flugzeug – entschieden und deshalb einen Hin- und Rückflug von Bangkok nach Yangon (Rangun) gebucht. In den zwei Wochen im Land werden wir erst in Yangon bleiben, dann nach Began reisen, von dort nach Mandalay und schließlich zum Inle-Lake.

Da es oft hieß, dass der Februar die größte Reisezeit ist und es aufgrund des touristischen Aufschwungs oft mehr Reisende als Betten gibt, haben wir hier schon alle Hotels gebucht – allerdings oft mit Stornierungsmöglichkeiten bei zu einem Tag vorher. Reisen werden wir mit Zug, Boot und Bus. Tickets hierfür besorgen wir vor Ort und hoffen, dass wir dann noch mitgenommen werden sowie gute Plätze erhalten.

Thailand (diesmal richtig!)

Nach unserem Aufenthalt in Myanmar geht es schließlich zurück nach Thailand – diesmal für länger. Hier wissen wir noch nicht, ob wir Richtung Norden gehen oder es uns nach den relativ durch getakteten ersten beiden Wochen erstmal an den Strand zieht. In Thailand bleiben wir insgesamt etwa 12 Tage – mal sehen, ob es eine der hier genannten Routen wird.

Laos

Entweder bei Huay Xai oder Vientiane geht es dann nach Laos. Hier wollen wir Vientiane, Luang Prabang und Vang Vieng ansehen – die genaue Reiseroute steht aber noch nicht fest. Eingeplant sind jedenfalls 9 Tage.  Irgendwann geht es dann entweder mit dem HorrorBus oder mit dem Flugzeug (fall wir ein günstiges Angebot finden oder spontan keine Lust auf eine 24-Stunden-Busfahrt haben) nach Hanoi!

Vietnam

Etwa 13 der bei Visa-on-Arrival möglichen 15 Tage wollen wir in Vietnam bleiben. Zunächst entdecken wir Hanoi und die Halong Bucht – danach soll es mit dem Zug südwärts bis nach Ho Chi Minh City / Saigon gehen – mit Zwischenstopps in Hue und Hoi An.

Kambodscha

Schließlich geht es vorrausichtlich über den Landweg nach Kambodscha. Hier haben wir 11 Tage eingeplant, damit wir noch einmal am Strand entspannen können. Endziel ist dann die Tempelanlage Angkor Wat  bei Siem Reap. Hier sind wir relativ flexibel vor unserem gebuchten Flug, da man dort aufgrund der Größe sowohl einen Tag oder auch 2-3 Tage verbringen kann. Dann geht es mit dem Flieger nach..

Malaysia

..Kuala Lumpur. Dieser Flug war günstiger als ein Direkt-Flug nach Singapur und so haben wir noch einen Tag bzw. 2 Nächte, um die Hauptstadt von Malaysia etwas kennenzulernen.

Singapur

Mit einem 20-Euro-Flieger geht es dann zum letzten Ziel unserer Reise. Hier haben wir noch 3 Tage, bevor dann abends der Rückflug über Helsinki nach Deutschland ist.

 

Was haltet ihr von der Route? Was würdet ihr anders machen?