Wieder daheim

Wieder daheim

Das war es also. Unsere Reise durch 7 Länder ist nach 10 Wochen vorbei und wir haben vieles gesehen, vieles entdeckt, vieles gelernt und vieles erlebt. Wir haben wunderschöne Landschaften gesehen, so viel Leckeres gegessen, in fremde Kochtöpfe geschaut, die oft sehr bewegende Geschichte der Länder kennengelernt. Viele Menschen haben uns ihre Türen und Herzen geöffnet und von ihrem Weg erzählt.

Wir haben auf unserem Weg viel Armut, aber auch viel Reichtum gesehen. Wir haben gesehen, wie glücklich wir uns im Westen schätzen können – per Zufall in einem Teil der Welt geboren zu sein, in dem man genug zu Essen, finanzielle Hilfen bei Problemen, fließend Wasser, eine funktionierende Kanalisation und Müllabfuhr, Rechtsstaat, Pressefreiheit und Datenschutz sowie eine vergleichsweise gut funktionierende Verwaltung hat. Wie gut es auch ist, dass wir in einem Teil der Welt leben, in dem die Unterschiede zwischen den 1% und den 99% (noch) nicht ganz so groß sind.

Die Reise hat uns wieder ins Bewusstsein gerückt, wie privilegiert wir doch sind. Wir haben so viele Menschen getroffen, die es nicht mal in die Hauptstadt des Landes, ja vielleicht nicht einmal in die nächstgrößere Stadt schaffen in ihrem ganzen Leben, für die Reisen in ferne Länder ewig währende Träume bleiben. Zwei Tage lang sind wir in Myanmar gewandert – mit einem Menschen aus einem Dorf, in dem es eben noch kein fließend Wasser gibt, man zum Toilettengang in ein kleines Häuschen geht und das Wasser zum Trinken vom Brunnen im Nachbardorf geholt wird. Es fällt nun viel schwerer, das zu vergessen und man wünscht sich, dass alle Gegner von Menschen- und Nächstenliebe einmal 2 Wochen in solchen Regionen verbringen. Um zu sehen, wie Menschen woanders leben und wie herzlich Menschen doch überall auf der Welt sind. Man hat uns so herzlich in fremden Tempeln, Moscheen und Kirchen empfangen, man hat uns gegrüsst, zugewunken und von Herzen kommendes Lächeln geschenkt. Und ja – das akute Thema der Flüchtlinge war auch auf unserer Reise Thema. Immer wieder wurden wir von anderen Reisenden angesprochen – wie das so wäre mit den Flüchtlingen. Deutschland wurde meistens gelobt für das, was passiert. Dafür, dass unsere Kanzlerin viel Nächstenliebe zeigt und dass wir auf einem schweren und doch so richtigen Weg sind.

10 Wochen klangen am Anfang so viel. Kennt ihr das Gefühl, wie schnell ein 2- oder 3-Wochen-Urlaub vorbeigeht? Wenn man nach der Hälfte schon das Gefühl hat, dass nun die letzten Tage kommen und man eigentlich noch länger in der Ferne bleiben möchte? Wir hatten nach 5 Wochen das Gefühl, dass wir noch soviel Zeit haben und nach den 10 Wochen nun auch das Gefühl, dass es okay ist, wieder nach Hause zu fahren (ehrlich gesagt können wir uns nun weniger vorstellen, für ein oder mehrere Jahre durch die Welt zu reisen – auch ein befreiendes Gefühl).

Unsere Reiseroute hätten wir im Nachhinein lieber etwas abgewandelt. Am Ende – wenn die Puste schon etwas raus ist – erst durch Angkor Wat und dann durch Kuala Lumpur & Singapur zu spazieren, war schon anstrengend. Vor allem, weil wir davor ja relativ tiefentspannt waren. So war es jetzt auch Okay – aber beim nächsten Mal würden wir den Strandurlaub lieber nach hinten verlegen. Eine mögliche Route wäre vielleicht ein Flug nach Yangon, zwei Wochen in Myanmar, dann weiter nach Kambodscha, Halbzeit am Strand in Phu Quoc, Vietnam nach Oben reisen, durch Laos und Kambodscha und dann durch Thailand inkl. Bangkok und am Ende auf einer Insel dort relaxen. Singapur und Kuala Lumpur lohnen sich für zwei Nächte – das ist aber schon grenzwertig und etwas anstrengend. Die beiden Städte könnte man spontan je nach Lust & Laune oder Flugangeboten einplanen und z.B. von Bangkok, Siem Reap oder Ho-Chi-Minh-City (von diesen Städten gibt es mehr Flüge!) dort hinfliegen.

Julia und ich haben auch dazu gelernt. Gelassenheit vor allem. Der Bus kommt nicht, er kommt zu spät, er fährt anders, als man es vermutet. Irgendwie kommt man immer ans Ziel und viel Planung wäre am Anfang gar nicht notwendig gewesen. Man muss auch nicht immer alles verstehen, was passiert. Eine schöne Erfahrung war es auch, andere Reisende auf dem Weg kennenzulernen und mit ihnen einen Teil des Weges zu reisen. Wir haben neue Freunde in Bristol, Luzern, Buenos Aires, Montreal, Connecticut oder München gewonnen.

Wir haben auf Schiffen den Ayeyarwady in Myanmar und den Mekong in Laos befahren, wir sind auf einem Boot zum Sonnenaufgang über den Inle Lake geschippert. Wir haben in Bussen den einen oder anderen Überholvorgang überlebt und Landschaften an uns vorbei ziehen gesehen, Flugzeuge haben uns sicher in ferne Länder gebracht, wir sind stundenlang in oder mit Tuk-Tuks, Taxis, Motor-Taxis, Mopeds, E-Scootern, Kutschen und Fahrrädern durch die Gegend gefahren, wir sind 2 Tage durch glühende Hitze gewandert und sind in den 70 Tagen je Person etwa 1.000.000 Schritte gelaufen (danke fürs Mitzählen, Fitbit!).

Zu den schönsten Orte unserer Reise gehören einige Großstädte: das dynamisch-wachsende Phnom-Penh, die eher beschauliche Hauptstadt Vientiane, das Essens-Paradies Bangkok und am Ende Kuala Lumpur. Besonders gut hat es uns in Kleinstädten gefallen – in Chiang Mai im Norden von Thailand, im beschaulichen Luang Prabang, im schön beleuchtenden Hoi An (trotz des miesen Wetters) oder in Kampot. Kulturell besonders faszinierend waren Bagan & Angkor Wat und landschaftlich wunderschön die Halong-Bucht in Cat Ba. Traumhaft war schließlich der Strand-Aufenthalt auf der Insel Phu Quoc.

Julia und ich haben überlegt, ob wir die besuchten Länder mit genau einem Wort beschreiben können – mit einem Attribut, welches es für uns persönlich ausgezeichnet hat. Myanmar war Abenteuer, Thailand steht für Essen, Laos eher für Gemütlichkeit, Vietnam für die bezaubernde Landschaft, Kambodscha für Menschen, Singapur für Fortschritt und Kuala Lumpur für den schönen Infinity-Pool, den wir dort im Hotel hatten 🙂

Wir sind dankbar, dass wir das alles erleben durften. Dankbar auch dafür, dass wir keine großen Probleme hatten. Nun sind wir wieder daheim und der Alltag hat uns bald wieder. Diesen Blog werden wir offen halten – als Quelle für andere Reisenden und natürlich, damit wir hin und wieder in den Erinnerungen schwelgen können.

Danke dafür, dass ihr Teil unserer Reise gewesen seid!

Singapur

Singapur

Da ist sie nun. Die letzte Etappe unserer Reise. Die Eindrücke aus Singapur werden die letzten sein, die wir von unserer Asien Reise mit nach Hause nehmen, bevor wir wieder nach Deutschland fliegen.

Am ersten Tag kamen wir mittags aus Kuala Lumpur an. Der Flug über die etwa 300km ging vorbei wie im Flug (gnihi!) und vom Flughafen in Singapur kommt man sehr gut mit der MRT (dem hiesigen U-Bahn-System) in die Stadt. Nachdem wir in unserem Hotel eingecheckt haben, ging es dann zum Bummeln nach Arabien und Indien – natürlich „nur“ in die nebeneinander liegenden Viertel der Stadt. Sowohl in Kampong Glam (Little Arab) als auch Little India kann man gut umherlaufen, kleine Läden und Restaurants begutachten und die Stimmung in den Straßen aufnehmen. In Little Arab haben wir eine Moschee besucht und in Little India abends in einem indischen Restaurant gespeist. Davor waren wir noch in der Orchard Road, das ist ähnlich dem Kurfürstendamm in Berlin die Einkaufsstraße der Stadt. Wir haben die meisten Geschäfte links liegen gelassen und haben auch hier vor allem die Stimmung genossen. Erst haben wir einem gut singenden Staßenmusiker gelauscht, danach dann einer Trommel-Performance. Vor einem großen Publikum standen etwa 15-20 Trommler, die ohrenbetäubend und wirklich gekonnt verschiedene mitreissende Rhythmen präsentierten. Wir lauschten fast eine Stunde lang dieser wirklich beeindruckende Performance.

Am zweiten Tag hatten wir ein volles Programm. Erst frühstückten wir im Lau Pa Sat Festival Market, einem sogenannten Hakwer Center. Diese gibt es überall in der Stadt – es handelt sich um Food Courts, bei denen an dutzenden kleinen Ständen  Essen oder Trinken verkauft wird und in denen Einheimische oder Touristen gut und günstig essen. Das Lau Pa Sat Center ist wirklich schön – es ist ein kleiner, flacher Bau und liegt von Hochhäusern umrandet mitten im Zentrum der Stadt. Wir hatten mal wieder Eiskaffee und dazu eine lokale Spezialität namens Carrot Cake (der nichts mit seinem süssen Namensvetter zu tun hat). Danach ging es nach Chinatown. Hier liefen wir durch die Straßen und kehrten mittags im nächsten Hakwercenter ein (Chinatown Complex Food Center) und besuchten den Buddha Tooth Relic Tempel. Dieser wurde gebaut, um einen Buddha-Zahn würdig aufzubewahren. Wir haben das Gefühl, während unserer Reise nach und nach dem ganzen Körper Buddhas begegnet zu sein – hier eine Augenbraue, da ein Kieferknochen, dort ein Zahn… Anschließend ging es zur MRT-Station City Hall. Hier besuchten wir diverse Einkaufscenter, begutachten das Raffles Hotel (hier wurde der Singapur Sling Cocktail erfunden) und wanderten am Padang (ein altes Cricket-Feld) entlang. Mitten in der Stadt liegt dieses Feld und rundherum findet man alte Gebäude – z.B. die St. Andrew Cathedral, den Supercourt, das Rathaus der Stadt und das wunderschöne The Fullerton Hotel.

Schließlich fuhren wir zu einer der bekanntesten Singapurer Sehenswürdigkeit – den „Gardens by the bay“. Es handelt sich hierbei um eine große Gartenanlage mit großen Dömen, in denen man hohe Wasserfälle, große Bäume oder Blumen bestaunen kann. Uns war der Eintrittspreis zu hoch und die Zeit zu knapp, daher wanderten wir einfach im Park umher. Irgendwann fing es dann heftig zu regnen an und wir waren auf einer überdachten Bank im Park gefangen. Da wir die Lichtshow bei den magischen Superbäumen sehen und auch unser Gefangenensituation entfliehen wollten, liefen wir schließlich durch den Regen zur Show. Das war natürlich unschön aber im Nachhinein auch herrlich erfrischend. Und nicht alle Tage steht man durchnässt in Singapur in einem schönen Park und begutachtet eine tolle Licht- und Musikshow. Danach sind wir allerdings in Richtung Hotel aufgebrochen – es war schon Abend und wir ja ziemlich nass. Auf dem Rückweg sind wir noch am Marina Bay Sands Hotel (Wahnsinn – auf dem Dach befindet sich ein Riesen Infinity-Pool. Es sieht aus, als hätte man ein großes Schiff auf die 3 Hochhäuser gelegt), durch das Einkaufszentrum The Shoppes at Marina Bay Sands (Wahnsinn – durch das luxuriöse Einkaufscenter führt ein künstlich angelegter Fluss, auf dem man mit einem Boot umherfahren kann ) und schließlich an der Marina Bay Waterfront (Wahnsinn – diese Aussicht auf die Skyline der Stadt) entlang gelaufen.

Am letzten Tag haben wir vor dem Auschecken im Hotel noch den dortigen Pool getestet und uns dann auf den Weg zur Harbour Front gemacht. Dort waren wir morgens und auch mittags im Seah Im Food Hakwer Center essen – es gab endlich wieder Pad Thai sowie später Fried Rice. In den Stunden dazwischen sind wir durch große, durch Gänge verbundene Einkaufscenter (Harbour Front Center & Vivo City) gelaufen, in denen man die ausgefallensten Dinge bekommt. Es war spannend, in großen Technik-, Spiele-, Essens-, oder Ausgefallene-Sachen-Läden umher zu spazieren. Besonders beeindruckend war ein großer Süssigkeiten-Laden, in denen man auf hunderten Quadratmetern tatsächlich alle möglichen Süssigkeiten bekam. Unsere letzte Station war dann der Raffles Place. Es ist ein Platz mitten in der Stadt, bei denen viele Hochhäuser zu finden sind. Hier sind wir durch einige Shopping-Center gelaufen und noch einmal an der Wasserpromenade entlang spaziert – mit Blick auf die Hochhäuser der Stadt sowie auf das Marina Bay Sands Hotel. Oft haben wir uns irgendwo hingesetzt und das Treiben der Stadt begutachtet. Zur Feierabendzeit konnte man auch sehr gut die arbeitenden Expats in der Stadt (meist mit hellblauen Hemd und Anzughose) von den Touristen (so ziemlich alles außer Hemden und Anzughosen) unterscheiden.

Abends ging es dann rechtzeitig zum Flughafen – um 23:35 Uhr startete dort ein Airbus 340 von Finn Air mit uns in Reihe 23, um uns nach Europa zurück zu bringen.  Von Helsinki ging es am frühen Morgen dann zurück nach Berlin-Tegel, wo unsere 10wöchige Reise ihr Ende fand.

Singapur hat uns gut gefallen – auch wenn wir am Ende der Reise etwas geschafft waren und etwas träge durch die Stadt gezogen sind. Faszinierend ist natürlich, wie gut Singapur technologisch aufgestellt ist – die U-Bahn funktioniert top, alles ist gut organisiert (wenn auch mit zu vielen Regeln und zu harten Strafen für unserem Geschmack) und in Geschäften kann man spannende, neue Produkte entdecken. Toll sind auch die Hawker Center – es ist ein Vergnügen, sich dort etwas Leckeres zu Essen auszuwählen. Die Skyline bei Nacht und viele andere Dinge sind einfach schön anzusehen. Man hat schon gemerkt,  dass die Menschen wieder etwas unfreundlicher und abgebrühter waren, als an den Orten davor – aber das hängt vielleicht auch einfach mit dem Wohlstand, dem Touristenaufkommen bzw. mit der Größe eines Ortes zusammen. In Berlin ist man ja schließlich auch nicht nur wohlwollend gegenüber Touristen 🙂

Kuala Lumpur

Kuala Lumpur

Schon bald neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Unser Rückflug nach Deutschland geht ab Singapur. Da der Flug nach Kuala Lumpur und dann ein Flug nach Singapur günstiger waren als der Direktflug von Siem Reap nach Singapur, haben wir schon vor unser Abreise aus Deutschland den Weg über Kuala Lumpur gewählt. Asche auf unseren ökologischen Fußabdruck – dafür lernen wir mit Kuala Lumpur noch eine weitere Stadt kennen.

Gelandet sind wir am Donnerstagmorgen. Leider ist der Flughafen 50km außerhalb der Stadt. Es gibt einen Expresszug für etwa 55RM (=12,50€), mit dem man in 28 Minuten bei KL Sentral (Hauptbahnhof) ist – wir haben uns allerdings für den Flughafenbus (11RM) entschieden, der etwa doppelt so lange benötigt. Anschließend sind wir von dort mit dem Taxi zu unserem Hotel weitergefahren. Wir hatten mit dem Capri by Fraser zum nahe liegenden Abschluss der Reise in Kuala Lumpur ein 4-Sterne-Hotel mit Infinitypool und Ausblick über die Stadt gewählt. Glücklicherweise lagen unsere gebuchten Zimmer in der 30.Etage und so hatten wir sowohl von unserem Zimmer als auch vom Pool einen hervorragenden Blick auf die Stadt. Daher haben wir auch an beiden Abenden irgendwie mehr Zeit als zuvor erwartet im Hotel – und dort vor allem im oder am Pool – verbracht. Dort konnte man auf seiner Liege liegen oder im Pool schwimmen und dabei zu sehen, wie die Nacht über Kuala Lumpur hereinbrach und überall die Lichter angingen. Sehr beeindruckend!

Zwischendurch sind wir aber natürlich auch mal raus, um wenigstens etwas von der Stadt zu sehen. Am ersten Tag sind wir zur KL Sentral und in eine dortige Mall (Kuala Lumpur scheint sehr auf Shoppen ausgerichtet zu sein – es gibt wirklich viele viele Malls) und zum dortigen Little India namens „Brickfields“. Dieses ist ein Ableger des größeren Little India – quasi ein little Little India. Wir aßen dort in einem lokalen Restaurant und unsere indischen Gerichte wurden auf einem großen Palmwedel serviert. Es war sehr lecker! Danach ging es auch schon zurück zum Hotel, damit wir dort den Sonnenuntergang bewundern konnten.

Der zweite Tag startete mit einem tollen Frühstücksbuffet – danach ging es mit der Bahn direkt zu den bekannten Petrona Towers. Die Zwillingstürme mit ihrer markanten Brücke gehören dem malaysischen Mineralölkonzern Petrona und zählen mit ihren 452 Metern (inkl. der Antenne) zu den höchsten Gebäuden der Welt. Wir haben uns das Gebäude nur von Außen angesehen (Kodakmoment!) und sind durch die Lobby und Mall zu einem schönen Park (inkl. Teichen und einem Riesen-Spielplatz sowie weiteren Kodakmomenten) auf der anderen Seite gelaufen. Danach ging es mit einem groben Ziel und doch etwas ziellos durch das Golden Triangle genannte Gebiet – mit den vielen Hochhäusern über unseren Köpfen. Wir besuchten u.a. eine „Ramsch-Fashion-Mall“ (KWC), den Platz der Unabhängigkeit (Merdeka Square) und das hiesige Chinatown. Besonders beeindruckend war die Nationale Moschee. Hier bekamen wir beide am Eingang lila Umhänge (und Julia zusätzlich ein schwarzes Kopftuch) – anschließend durften uns dann in der schönen Moschee umsehen. Diese hat eine riesige Gebetshalle und auch drumherum ein schönes und angenehmes Ambiente! Danach gingen wir noch durch eine andere, sehr schöne Mall (Central Market) und im Anschluss aus Versehen wieder indisch essen. Später als am 1.Tag ging es dann zum Hotel zurück – allerdings mit genug Zeit, damit wir uns noch ausgiebig an den Pool legen konnten.

Am Samstag ging es dann nach dem Frühstück früh zum Flughafen. Ein Taxi mit Meter (= 95 RM) fuhr uns direkt zum Air Asia Terminal und von dort ging auch schon der Flieger nach Singapur.

Die 2 Tage in Kuala Lumpur haben natürlich nicht ausgereicht, der Stadt gerecht zu werden. Es gibt zwar an sich nicht zu viele Sehenswürdigkeiten – dafür ist es schön, durch die Straßen zu laufen und die vielen Hochhäuser zu bewundern. Cool ist außerdem die Fahrt mit der Hochbahn – überall gibt es etwas zu sehen. Auch vom Essen her ist Kuala Lumpur sehr spannend – gerne hätten wir mehr Zeit hier gehabt, um die vielen kleinen Straßenstände auszuprobieren. Kuala Lumpur hat Lust auf mehr gemacht!

Fazit: Kambodscha

Fazit: Kambodscha

Unsere Reise neigt sich dem Ende zu – nach Myanmar, Thailand, Laos und Vietnam ist Kambodscha nun das letzte Land unserer Reise, das wir kennenlernen durften. Danach geht es nur noch nach kurz nach Kuala Lumpur sowie Singapur, von wo wir mit Finnair wieder zurück nach Deutschland fliegen.

In Kambodscha waren wir an insgesamt 3 Orten. Zuerst dort, wo der Pfeffer wächst, dann in der dynamischen Hauptstadt des Landes und schließlich am Ort der 1000 Tempel. Diese Regionen waren alle sehr unterschiedlich und doch haben wir uns überall sehr wohl gefühlt. Die Pfefferstadt Kampot stand repräsentativ für eine Kleinstadt im Land (manche sagen, es ist die schönste – nicht umsonst zieht es viele „Expats“ an) – hier ging es mit dem Tuktuk über das sehr schöne Land und zu Fuß oder mit dem Rad durch die Stadt. Auch Phnom Penh als Stadt hat uns gut gefallen – sie ist verhältnismäßig klein und es gibt wenig wirklich große Sehenswürdigkeiten – dafür kann man aber wunderbar am Fluss sitzen oder in einem Park den Kambodschanern bei der Ausübung ihrer Lebensfreude zusehen. In Siem Reap schließlich kann man einige der schönsten Tempel der Welt bewundern – jeder für sich ist ein Highlight. Besonders gut gefallen haben uns die verwunschenen, vom Dschungel zurückeroberten Tempel – beeindruckend war aber auch das größte religiöse Gebäude der Welt – Angkor Wat.

Im Land hatten wir wieder dieses schöne Gefühl, herzlich Willkommen zu sein. Die Menschen waren trotz der leider doch sehr verbreitenden Armut gegenüber den Touristen sehr offen und freundlich. Auch das Essen hat uns wieder sehr gut geschmeckt. In Kampot waren wir eher in Touristen-Restaurants, dafür gab es in Phnom Penh und Siem Reap mehr Straßenküche – beides war sehr lecker. Auch wenn die Menge und Vielfalt wieder nicht an die von Thailand heranreichte.

Oft heißt es von Kambodscha, dass die Straßen in einem so schlechten Zustand seien. Das können wir so nicht bestätigen. Zu mindestens auf den Routen Kampot – Phnom Penh und Phnom Penh – Siem Reap sind diese im guten Zustand. Da hat man in Berlin teilweise mehr Schlaglöcher auf der Straße!

Besonders auffällig war es allerdings, dass Kambodscha im Müll erstickt. Am Straßenrand liegt sooo viel Müll und einmal sind wir an einem Restaurant vorbeigefahren, in dem zwischen den Tischen und mehrere Meter drum herum überall Plastikflaschen, Bierdosen und anderer Müll herumlag. Das haben wir so noch nie gesehen! Es gibt leider auch viele Kinder, die betteln – manchmal auch am Tisch, wenn man im Restaurant isst und dann in traurige Gesichter blickt.

Auffällig war auch, dass es im Land so viele junge Menschen gibt. Kambodscha hat einen Alters-Durchschnitt von knapp 21 Jahren – vielleicht aufgrund der traurigen Geschichte. Kambodscha war früher ein sehr fortschrittliches Land – man nannte es einst auch die Schweiz von Südostasien. Doch dann kam der Vietnamkrieg und schließlich die Roten Khmer. Aller Fortschritt und die Elite des Landes wurden eliminiert und das Land in die Steinzeit katapultiert. Nun gehört Kambodscha zu den ärmsten Ländern der Welt und freut sich sicherlich über jeden Touristen, der dieses schöne Land für sich entdeckt.

 

 

 

Siem Reap

Siem Reap

Mit dem Bus ging es von Phnom Penh nach Siem Reap, wo wir als krönenden Abschluss unserer Reise voller Tempel und Pagoden das berühmte Angkor besichtigen wollten. Leider hatten wir für dieses riesige Areal nur zwei Tage zur Verfügung, was auch deshalb etwas ungünstig ist, weil es nur Ein- und Drei-Tages-Tickets zu kaufen gibt (für 20 bzw. 40 USD pro Person). Der Vollständigkeit halber soll hier erwähnt werden, dass es auch ein Sieben-Tages-Ticket für 60 USD gibt. Aufgrund der Größe des Areals und der schier unfassbaren Hitze (über 40 Grad – wir haben pro Tag zusammen mindestens 8 Liter getrunken) haben wir uns an beiden Tagen ein Tuktuk samt Fahrer gemietet. Im besten Fall erwischt man einen Fahrer, der einigermaßen gut Englisch spricht, sich im Historical Park gut auskennt und einem einiges erklären kann. Wir hatten am ersten Tag leider ziemlich Pech, denn statt des Fahrers, mit dem wir uns am Tag zuvor verabredet hatten, erschienen zwei zwielichtige Gestalten, die uns eine völlig andere Route als von uns ausgesucht aufdrängen wollten, die uns zur Verfügung stehende (und ausgehandelte!) Zeit massiv kürzten („too hot!“) und meinten, wir könnten die Distanz zwischen den Tempeln doch eh laufen und sie würden einfach am Parkplatz auf uns warten. Wir haben ihnen dann wutschnaubend am ersten Tempel fünf Dollar in die Hand gedrückt und die Tour für beendet erklärt. Erstaunlicherweise schienen sie darüber gar nicht traurig zu sein. Das war wirklich keine schöne Erfahrung, aber zum Glück fanden wir rasch einen sehr guten Ersatz, mit dem wir dann auch noch den zweiten Tag bestritten.

Glücklicherweise hatten unser Hotel einen Pool, denn die Vormittage im Historical Park waren vor allem aufgrund der Hitze so dermaßen anstrengend, dass wir eigentlich den ganzen Nachmittag am und im Pool verbrachten und uns nur unter großen Qualen abends kurz erheben konnten, um ein Abendessen in unmittelbarer Nähe des Hotels zu suchen. Aus diesem Grund können wir über Siem Reap, der Stadt nahe des Historical Park, gar nichts sagen – wir haben es leider nie ins Zentrum geschafft…

1.Tag: Angkor Wat, Angkor Thom und Ta Prohm

Der erste Tag begann bereits sehr, sehr früh – um 4:30 Uhr wurden wir abgeholt, da wir den Sonnenaufgang über Angkor Wat sehen und der größten Hitze entgehen wollten. Wir waren zwar gewarnt, trotzdem überraschten uns die Touristenmassen, mit denen wir die Aussicht auf die aufgehende Sonne hinter der beeindruckenden Kulisse von Angkor Wat, der bekanntesten Tempelanlage Angkors, teilen mussten. Es ist wirklich etwas nervig, wenn man überall ständig Kameras in allen Größen und Formen vor der Nase hat und keinen Schritt tun kann, ohne in ein Foto zu laufen. Aber wir haben darin ja mittlerweile Erfahrung, und der Sonnenaufgang war trotzdem sehr schön. Anschließend besichtigten wir Angkor Wat, das übrigens der größte religiöse Gebäudekomplex der Welt ist. Da ich es schwierig finde, die Tempel zu beschreiben, werde ich mich eher kurz fassen und verweise auf die zahlreichen Fotos, die Jens geschossen hat!

Nach Angkor Wat besichtigten wir Angkor Thom, das eher eine Ansammlung von Tempeln umgeben von einer Mauer ist. Wir betraten es durch das South Gate und besuchten dann in dieser Reihenfolge Bayon, Baphuon, Phimeanakas, die Terrasse der Elefanten und die Terrasse des Leprakönigs. Besonders beeindruckt hat uns Bayon mit den vielen Steingesichtern! Danach ging es weiter zu Ta Prohm, einer wunderschönen, verfallenen Tempelanlage, die durch die vielen Bäume, die in und auf den Mauern und Gebäuden wachsen, eins geworden zu sein scheint mit dem umgebenden Dschungel.

2.Tag: Big Circle

Am zweiten Tag besuchten wir mehrere zum Teil kleinere, etwas weniger bekannte Tempel in Angkor: Preah Khan, Neak Poan, Ta Som, East Mebon, Pre Rup, Banteay Kdei und Prasat Kravan. Sie liegen alle an einer Route, die von den Tuktuk-Fahrern als „Big Circle“ bezeichnet wird. Auch hier möchte ich wieder auf die Fotos verweisen. Uns hat Preah Khan besonders gut gefallen, was aber auch daran liegen kann, dass wir ihn als erstes und somit noch vor dem großen Touristenandrang sahen. Ich mochte aber auch den Ausblick, den man von Pre Rup hat und auch Banteay Kdei war sehr schön.

Nach der eigentlichen Tour brachte uns unser Fahrer nochmal nach Angkor Wat, wo wir ein bisschen die ersten Feierlichkeiten für das dreitägige Khmer-Neujahrsfest beobachteten, das vom 13.-16. April stattfand. Bereits am Tag davor hatten wir den Aufbau der vielen Bühnen und Buden beobachten können. Angeblich erwartete Siem Reap ca. eine Million zusätzliche Besucher über die Feiertage – viele Kambodschaner reisen in dieser Zeit dorthin. Allerdings fanden wohl die meisten Veranstaltungen erst am zweiten und dritten Feiertag statt, wir konnten nur ein paar Generalproben beobachten und an den zahlreichen Buden vorbeischlendern.

Phnom Penh

Phnom Penh

Unsere nächste Station war die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh. Diese lebendige Stadt voller Gegensätze hat es uns wirklich angetan und wir hatten zweieinhalb wirklich schöne Tage. Hier spürt man gleichzeitig die schwere Last der Vergangenheit des Landes und das Streben nach Modernisierung, das dieses junge Land mit einem Altersdurchschnitt von nur 21 Jahren antreibt.

Durch die Stadt fließen der Tonle-Sap-Fluss (dieser drainiert den gleichnamigen See) und der Mekong, die sich hier vereinigen. Nach unserer Ankunft schlenderten wir zunächst die breite Uferpromenade entlang, hier gibt es vor allem nachmittags und abends viel zu sehen: Neben den Touristen wird die Promenade auch von Kambodschanern ausgiebig genutzt, die hier spazieren gehen, sich auf Bänken unterhalten, ihre Hunde ausführen oder ganz fleißig sporteln: Es wird gejoggt, Fußball gespielt, die bereitstehenden Fitnessgeräte genutzt und vor allem an Open-Air-Aerobic- und -Tanzstunden teilgenommen. Das war natürlich wie immer ein wunderbarer Anblick. Besonders amüsiert hat uns eine Art Tanzkurs, der von einem etwas beleibten, bärtigen, wenig motiviert wirkenden Westler gegeben wurde und an dem vor allem ältere Kambodschanerinnen teilnahmen.

Später besichtigten wir noch Wat Phnom, ein Tempel, der auf einem künstlich aufgeschütteten 27 Meter hohen Hügel liegt (Phnom heißt übrigens Hügel). Hier wollten wir eigentlich den Sonnenuntergang genießen, aber der war leider vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Trotzdem genossen wir die Vorabendstimmung. Anschließend spazierten wir weiter zum Nachtmarkt, der uns aber nicht sonderlich beeindruckte – vielleicht haben wir einfach mittlerweile zu viele davon gesehen.

1.Tag: Tuol-Sleng-Genozid-Museum (S21) und Killing Fields

An diesem Tag wollten wir uns mit einem schwarzen Kapitel in der Geschichte Kambodschas beschäftigen – den Roten Khmer. Diese haben in nur etwa drei Jahren Schreckensherrschaft von 1975 bis 1978 das Land in Schutt und Asche verwandelt und schätzungsweise zwei von insgesamt sieben Millionen Kambodschanern das Leben geraubt. Die Aufarbeitung dieser schrecklichen Zeit verläuft nur zögerlich, die Wunden erscheinen noch sehr frisch.

Wir fuhren zuerst zum Tuol-Sleng-Genozid-Museum, einem ehemaligen Schulgelände, das die Roten Khmer in ein Sicherheitsgefängnis (S21) verwandelten, in dem ca. 20.000 Menschen inhaftiert waren, gefoltert wurden und ihr Leben verloren. Die Gräueltaten, die einem in den Gebäuden mittels eines sehr gut gemachten Audioguides und schrecklicher Fotos vermittelt werden, stehen in krassem Gegensatz zu dem friedlich wirkenden Innenhof mit Mangobäumen und ließen uns sehr betroffen zurück. Nur sieben Menschen haben den Horror dieses Gefängnisses überlebt, einer von ihnen unterhielt sich am Ausgang mit den Besuchern und verkaufte seine Autobiografie.

Anschließend besuchten wir Choeung Ek, das bekannteste der über 300 Killing Fields, Massengräber, in denen die Roten Khmer ihre Opfer verscharrten. Die meisten Insassen von Tuol Sleng wurden, nachdem ihre „Geständnisse“ aus ihnen herausgefoltert worden waren, nach Choeung Ek gebracht und dort ermordet. Noch immer werden bei Regen Skelettfragmente aus dem Boden gewaschen. Ein bedrückender Ort, wieder mit einem guten Audioguide, der dem Besucher den Horror sehr nahebringt. In einer gläsernen Gedenkstupa wurden über 5.000 Schädel und weitere Skelettteile gesammelt.

Das, was wir in Tuol Sleng und Choeung Ek gesehen haben, ließ uns betroffen und nachdenklich zurück. Aber es ist auch bezeichnend für dieses Land, was wir später am Abend erlebten: Im Park in der Nähe unseres Hotels gerieten wir in eine Menschenmasse, die zur lauten Musik eines DJs gemeinsam tanzte. Quasi eine Open-Air-Disko, aber alle tanzten die gleiche Choreographie. Die Stimmung war so fröhlich und ausgelassen! Wir setzten uns mit Popcorn und Getränken von den zahlreichen Ständen ins Gras und bestaunten das lebensfrohe Treiben lange Zeit.

2.Tag: Königspalast mit Silberpagode und Wat Ounalom

Bei einem Aufenthalt in Phnom Penh darf natürlich auch ein Besuch im Königspalast nicht fehlen! Also machten wir uns in aller Frühe auf den Weg, der glücklicherweise nicht so weit war – unser Hotel war quasi um die Ecke. Der Palast ist nur zum Teil zu besichtigen, da der König es nicht mag, wenn alle Touristen durch sein Schlafzimmer latschen. Sehr kleinlich, wie ich finde. Aber auch so war die Anlage sehr weitläufig und sehr hübsch – schöne Häuser im Khmer-Stil und natürlich Stupas! Ebenfalls auf dem Gelände und öffentlich zugänglich ist die Silberpagode, in der ein Jade-Buddha ähnlich dem im Königspalast in Bangkok beheimatet ist. Überhaupt wird gesagt, dass der Königspalast in Phnom Penh wie eine kleine Kopie desjenigen in Bangkok sei. Wir konnten eigentlich nicht zu viel Ähnlichkeit feststellen, aber vielleicht ist unser Besuch in Bangkok auch schon zu lange her.

Die Mittagshitze verbrachten wir auf der Dachterrasse unseres Hotels am Pool (der eher eine größere Badewanne war), erst nach 16 Uhr wagten wir uns wieder vor die Tür, um das Wat Ounalom, das buddhistische Zentrum des Landes, zu besichtigen. Wir erreichten den Tempel allerdings, als gerade ein Gottesdienst (heißt das im Buddhismus auch so?) stattfand. Das war aber sehr spannend, weil viele Gläubige auch außerhalb des eigentlichen Gebetsraums saßen und wir sie so ein bisschen beobachten konnten. Nach Ende der Veranstaltung konnten wir im Tempel noch die Aufräumarbeiten verfolgen und freundliche Khmer kamen immer wieder heran, um uns etwas über die Dinge zu erzählen, die wir gerade betrachteten.

Und dann war unsere Zeit in Phnom Penh leider auch schon wieder vorbei, am nächsten Tag ging es weiter nach Siem Reap – davon später mehr!

Kampot – Wo der Pfeffer wächst

Reise von Phu Quoc nach Kampot

Am 5. April verließen wir schweren Herzens, aber bestens erholt unser Strandhotel in Phu Quoc, um nach Kambodscha einzureisen – dem letzten Land, das wir ausführlicher bereisen werden. Mit der Fähre ging es nach Ha Tien, einer vietnamesischen Kleinstadt direkt an der Grenze. Theoretisch wäre es viel einfacher, von Phu Quoc direkt nach Kambodscha zu reisen, da die Insel nur 15 km vor der kambodschanischen Küste liegt (bis zur vietnamesischen Küste sind es über 40 km!), und tatsächlich gehörte Phu Quoc früher zu Kambodscha. Aber leider ist das bislang nicht möglich, daher der Umweg über Ha Tien. Wir hatten die ganze Strecke samt Grenzüberquerung wieder als Komplettpaket gebucht und mussten uns daher um nichts kümmern: Von der Fähre wurden wir ins Büro des Reiseanbieters gekarrt, dort wurden unsere Pässe, Passbilder (für 2 USD geht es auch ohne Bild), Impfpässe (für 1 USD gilt man auch ohne als durchgeimpft) und 35 USD Visumsgebühr pro Person abgenommen und wir durften uns die Zeit vertreiben, bis es eine Stunde später über die Grenze ging. Da die Visa schon vorbereitet waren, ging das alles schnell und unkompliziert – ohne jede Wartezeit. Danach fuhr uns ein weiterer Minivan nach Kampot.

Kampot

Kampot ist eine kleine Stadt nahe der Grenze zu Vietnam mit ca. 50.000 Einwohnern. Eigentlich stand sie gar nicht auf unserer Reiseroute, aber wir wollten gerne neben Phnom Penh und Siem Reap auch eine kleinere kambodschanische Stadt besuchen und da bot sich Kampot geografisch eben an. Wir sind sehr froh, dass wir uns entschieden haben, hier drei Tage zu verbringen! Das Städtchen liegt sehr malerisch am Fluss Teuk Chhou und strahlt eine gelassene und freundliche Atmosphäre aus. Hier haben sich viele Ausländer niedergelassen, auch Touristen sieht man hier und da, aber nicht zu viele. Unser Hotel war eine wunderschöne Villa etwas außerhalb auf der anderen Seite des Flusses mit großen Zimmern und einem Balkon, der rund um den 1. Stock reichte und von dem man einen tollen Ausblick auf den Garten voller Mangobäume (frische Mango zum Frühstück!), die kleine Fischerinsel und den Fluss hat. Geführt wird es von einem sehr netten und etwas verpeilten Australier namens David.

Am Nachmittag unserer Ankunft liehen wir uns zusammen mit Luca, einem Schweizer, den wir auf der Fahrt kennengelernt hatten, Fahrräder aus und radelten in die Stadt. Nachdem wir uns ein bisschen umgeschaut hatten, landeten wir zur Bewunderung des Sonnenuntergangs über dem Fluss (naja, eigentlich eher hinter den Bergen) in einer Bar mit dem lustigen Namen Rikitikitavi. Und weil die Cocktails so gut waren, blieben wir gleich zum Abendessen!

Am nächsten Morgen wurden wir um neun Uhr von Davids Lieblings-Tuktuk-Fahrer zu einer Tagestour abgeholt. Das war ein toller Tag, an dem wir nicht nur mehrere Sehenswürdigkeiten in der Region abklapperten, sondern auch die Atmosphäre Kambodschas spüren konnten. Mit dem Tuktuk ging es vorbei an Feldern mit abgemagerten Kühen (das Land ist so ausgedörrt,  das wir uns fragten, wie die überhaupt noch etwas zu essen finden), Pagoden, sogar eine Moschee und durch kleine Dörfer. Die Landschaft ist trotz ihrer Kargheit wunderschön, wenn man einmal gelernt hat, den vielen Müll zu übersehen, der überall herumliegt. Als erstes besuchten wir die Höhlen von Phnom Kampong Trach, wo wir von einem kleinen Mädchen mit einer Taschenlampe und erstaunlich guten Englischkenntnissen herumgeführt wurden. Wenn man eine Weile in den Berg hineingeht, öffnet sich die Höhle plötzlich zu einer kleinen Oase mitten im Berg, die nach oben offen ist. Als nächstes wurden wir zu einer Pfefferplantage gebracht, denn die Region ist bekannt für ihren Pfeffer. Gerade war Erntezeit, sodass wir die Pfefferkörner an der Pflanze bestaunen konnten. Interessant fanden wir, dass grüner, schwarzer, roter und weißer Pfeffer von der gleichen Pflanze stammt – es kommt nur darauf an, wie sie verarbeitet wird. Danach fuhren wir an einer Salzplantage vorbei (nennt man das so?), wo auf riesigen Feldern Salzwasser getrocknet wird. Besonders die riesigen Lagerhäuser, aus denen das Salz nur so herausquoll, waren beeindruckend. Anschließend besuchten wir den Krabbenmarkt in Kep, einer nahegelegenen kleinen Küstenstadt, und aßen in einem der Fischrestaurants zu Mittag. Natürlich Fisch und Meeresfrüchte, was denn sonst. Als wir gerade fröhlich spachtelten, kam eine Reisegruppe an. Der Führer erklärte, dass „aufgrund der aktuellen Situation“ momentan kein Fisch oder Meeresfrüchte serviert würde. Verständnisvolles Nicken. Wir waren etwas verunsichert, aber der Fisch war ja schon halb verzehrt, also was solls. Später, als wir baden wollten und am Strand Schwimmen-verboten-Schilder entdeckten, wurden wir von unserem Fahrer aufgeklärt: Kep erlebte gerade eine potenziell giftige Algeninvasion, weshalb momentan vom Verzehr von Fisch oder Meeresfrüchten abgeraten wird und das Schwimmen untersagt ist. Vielen Dank, der Hinweis wäre vor dem Mittagessen besser gewesen… Naja. Also keine Badepause, stattdessen fuhren wir über sehr holprige Wege zu einer weiteren Höhle. Auf dem Weg winkten uns viele Kinder zu, nur eines zeigte uns zum Gruße seinen Hintern?! Wir wollen es mal nicht persönlich nehmen. Vielleicht wollte er uns nur zeigen, was uns bald wehtun würde – die Straße bestand eigentlich nur aus Schlaglöchern. Am Ziel angekommen sprang unser Fahrer erstmal in einen nahegelegenen See, während wir die Höhle Phnom Chhnork besichtigten. Leider konnten wir nicht die ganze Höhle anschauen, da der Tunnel dermaßen steil bergab führte und wir in Flipflops und ohne Taschenlampe Angst vor Knochenbrüchen hatten. Aber auch so war es sehr schön. Danach wurden wir von unserem Fahrer, der sichtlich froh über seinen Feierabend war, zurück ins Hotel gebracht.

Abends wollten wir noch eine Kleinigkeit essen gehen. Was wir nicht bedacht hatten, obwohl ich davon gelesen hatte: Nach Anbruch der Dunkelheit verwandeln sich die tagsüber so lethargischen Hunde Kampots in aggressive Wachhunde, die Fremde teilweise in Rudeln angehen. Ich liebe Hunde und kann kaum an einem vorbei, ohne ihn streicheln zu wollen, aber an diesem Abend hatte ich Angst vor ihnen und bin mit einem großen Stein in der Hand durch die Straßen gelaufen. Wenn man so tut, als würde man den schmeißen, kann man sie einigermaßen in Schach halten. Das möchte ich nicht nochmal erleben.

Am nächsten Tag machten wir einen Tagesausflug in den Bokor National Park. Wir wurden von einem Minivan abgeholt und fuhren gemeinsam mit Luca und drei anderen Touristen in Richtung Berge. Leider war das Wetter nicht so gut, es war meist bewölkt und neblig, sodass wir von der als großartig angepriesenen Aussicht nicht so viel hatten. Bei gutem Wetter kann man nämlich nicht nur die ganze Region überblicken, sondern hat auch eine tolle Aussicht auf die Insel Phu Quoc. Trotzdem war der Ausflug spannend: Oben auf dem Berg steht ein verlassenes Casino/Hotel, das auf eine bewegte Vergangenheit zurückblickt: Gebaut als Erholungsdomizil für die französischen Kolonialherren, die die kühleren Temperaturen im Gebirge genossen, wurde das Casino später einer der letzten Rückzugsort für die Roten Khmer, die sich auf dem Berg Gefechte mit den vietnamesischen Truppen lieferten. Heute ist das riesige Gebäude komplett leer und es herrschte auch aufgrund des dichten Nebels eine geisterhafte Stimmung. Neben dem Kasino besichtigten wir auch die Ruinen eines ehemaligen Sommerpalastes des Königs sowie einer katholischen Kirche. Lustig war unser Fahrer, der während der Zwischenstopps teilweise in einen Koma-ähnlichen Schlaf fiel und durch Klopfen an der Scheibe und Rütteln an der Tür von uns wieder aufgeweckt werden musste.

Nachmittags wurden wir zurück in die Stadt gebracht, wo um 16:30 ein Schiff ablegte, das uns ein bisschen den Fluss hinauf schipperte, wo wir baden und den Sonnenuntergang genießen konnten. Später konnten wir noch auf ein zweites Schiff wechseln, das uns zu den zahlreichen Glühwürmchen bringen sollte. Wir haben uns wirklich angestrengt und Löcher in die Nacht gestarrt, aber das eine Glühwürmchen, das wir schließlich glaubten, erspäht zu haben, war vielleicht doch eher Einbildung. Dafür war der Sternenhimmel wirklich schön!

Das war unsere sehr schöne Zeit in Kampot, am nächsten Morgen ging es mit dem Bus nach Phnom Penh.

Fazit: Vietnam

Fazit: Vietnam

Mit der Ausreise aus Vietnam ist unser nächstes Fazit an der Reihe. Nach den sehr schönen Eindrücken aus Myanmar, Thailand und Laos haben wir in Vietnam einige nicht so schöne Erfahrungen gemacht. Nicht falsch verstehen – Vietnam ist sicherlich ein schönes Land und viele Reisende haben uns von tollen Orten und Begegnungen berichtet.

Auch wir haben viele nette Menschen getroffen. Insgesamt hatten wir aber eher den Eindruck, dass die Menschen in Vietnam im Vergleich etwas weniger freundlich waren als in den anderen von uns bereisten Ländern. In keinem anderen Land hatten wir mehr das Gefühl, dass man Touristen gerne übers Ohr haut, das doppelte oder dreifache vom lokalen Preis nimmt und sich dann gemeinsam mit anderen Einheimischen an der Abzocke bzw. Verarsche von Touristen erfreut.

Einige Beispiele: Man betritt ein Restaurant und wird einfach komplett ignoriert. An einem anderen Straßenstand wurde unsere Anfrage nur mit einem Lachen quittiert und hinterher dann mit der Familie getuschelt. Als wir ein anderes Mal in einer Bar saßen, kam eine Frau mit Krabbenchips des Weges und Julia kaufte eine Tüte. Allerdings gab die Frau uns nicht wie vorher vereinbart Wechselgeld, sondern knallte uns im Weggehen eine zweite Tüte auf den Tisch. In einem Essens-Markt wurde eine alte Frau wütend, weil wir ihre Produkte nicht kaufen wollten. Sie schaute uns böse hinterher, rief ihren Kolleginnen etwas zu und äffte uns nach. Am letzten Tag in Hoi An sahen wir einen Vietnamesen auf einem Wasserbüffel, der uns heranwinkte. Julia freute sich und ging zum Wasserbüffel. Als Julia nicht auf dem Wasserbüffel reiten wollte und der Mann kein Geschäft machen konnte, schubste und schlug er Julia einfach weg. In einem Restaurant in Saigon stellte man uns zu unserem bestellten Essen einen weiteren Teller mit etwas zu Essen hin – dies ist oft der Fall und noch nie sollten wir für etwas bezahlen, was wir nicht bestellt hatten. Doch hier sollten wir auf einmal diesen Teller bezahlen.

Auch mit einem Taxi hatten wir das erste Mal auf unser Reise eine schlechte Erfahrung. Auf Phu Quoc fragten wir vor einer Fahrt nach einem Fixpreis und zeigten mehrmals das Geld bzw. wiederholten unser Anliegen, der Mann gab uns zu verstehen, dass er verstanden hatte – und dann fuhren wir doch mit Meter und zahlten letztendlich das Doppelte.

Wir könnten noch mehr aufzählen. Es kann natürlich auch sein, dass sich unser Blickwinkel auf Dinge in diesem Land mit der Zeit geändert hat. Wir scheinen allerdings nicht die einzigen mit schlechten Erfahrungen in Vietnam zu sein. Nur etwa 5% der Touristen kehren nach Vietnam zurück (zum Vergleich: In Thailand sind es 50%) und es gibt Blogeinträge wie „Why I’ll never return to Vietnam“ oder wütende Forendiskussionen über den gelben Bus von Danang nach Hoi An, bei dem Touristen den dreifachen Preis gegenüber „Locals“ zahlen sollen.

Nunja, vielleicht hatten wir auch einfach nur Pech mit Vietnam. Nach unser Landung in Hanoi hatten wir das erste Mal auf unser Reise schlechtes Wetter – es war 10 Grad kälter als davor und hat dann über eine Woche lang immer wieder mal geregnet. Außerdem war unser gebuchtes Hotel überbucht und man steckte uns zum gleichen, bereits bezahlten Preis in ein weniger gutes Hotel (was wohl in Hanoi öfters vorkommt und eine Art Scam ist). Hanoi selbst war uns ja auch einfach zu hektisch und Hue bei Regen nur halb so hübsch.

Wie oben schon geschrieben, hatten wir natürlich auch tolle Erfahrungen in Vietnam. Die Stadt Hoi An ist wunderschön, die Halong-Bucht sowieso und auch die Insel Phu Quoc ist allemal eine Reise wert. Landschaftlich gehörte Vietnam zu den schönsten Ländern unserer Reise. Gerade im ländlichen Bereich gab es zudem viele nette Menschen, die uns ein Hallo zu riefen und uns ein Lächeln schenkten – ohne dass sie uns etwas verkaufen wollten. Bei zwei Homestays (= eher kleinere Hotels, bei der man mit der Familie zusammenwohnt) hatten wir zwei sehr bemühte Gastgeber. Geschmackstechnisch fanden wir die Suppen im Land sehr lecker und die Frühlingsrollen am Leckersten – überall im Land gab es diese kleinen und frisch zubereitenden Rollen. Die werden wir zu Hause auch mal nachkochen!

Das ist alles wie gesagt nur unsere persönliche Erfahrung. Natürlich können wir in etwa 2 Wochen in einem Land nur die Oberfläche einer Kultur kennenlernen. Unsere (naiven?) Fazits sind unsere persönlichen, subjektiven Gedanken – nicht mehr und nicht weniger. Wir haben nicht das ganze Land kennengelernt und unsere Eindrücke basieren auf flüchtigen Begegnungen. Andere Reisende haben berichtet, dass sie Vietnam und die Menschen darin sehr nett fanden. Wir dagegen haben uns halt in den zwei Wochen im Land nie so wirklich heimelig gefühlt – das kann passieren. Nun freuen wir uns jedenfalls auf Kambodscha.

Phu Quoc

Phu Quoc

Bei diesem Blogeintrag können wir es sehr einfach machen. Der Flieger hat uns in Phu Quoc abgesetzt und nachdem wir abends noch in den Hotelpool gesprungen sind, sahen dann die folgenden Tage folgendermaßen aus:

Tag 1: Morgens Frühstücksbuffet, tagsüber am Strand – abwechselnd Planscheinheiten und leckere Mocktails, abends Happy Hour, dann lecker Essen gehen.

Tag 2: Morgens Frühstücksbuffet, tagsüber am Strand – abwechselnd Planscheinheiten und leckere Mocktails, abends Happy Hour, dann lecker Essen gehen.

Tag 3: Morgens Frühstücksbuffet, tagsüber am Strand – abwechselnd Planscheinheiten und leckere Mocktails, abends Happy Hour, dann lecker Essen gehen.

Tag 4: Einige Erledigungen in der Hauptstadt der Insel (Duong Dong) – z.B. Postkarten einwerfen oder die Fähre zurück zum Festland buchen, danach ging es an den Pool, dann Happy Hour und lecker Essen gehen.

Tag 5: Siehe Tag 1-3.

Das erklärt auch, warum wir so lange nichts von uns hören lassen haben. Wir haben einfach faul rumgelegen und auch die Hände vom Laptop gelassen. Die Insel Phu Quoc selbst ist sehr schön (auch wenn wir nur 2 Strände gesehen haben – es soll noch einige schönere geben) und unser Hotel wirklich wunderbar – bisher wohl das Beste auf der ganzen Reise. Wir hatten tolle Bungalows (mit einer Draußendusche und -toilette) und es gab die oben erwähnte Happy Hour (eine Auswahl an Cocktails an dem Tag umsonst) – auch vom Baulärm auf der Insel haben wir nichts mitbekommen, da das Hotel außerhalb der Stadt und weit entfernt von anderen Resorts lag.

Hoi An

Hoi An

Endlich, endlich ging es an den Strand! Juchu! Nach 6 Wochen in Asien hatten wir die Wettervorhersage von Hoi An bemüht und bei 33° Grad gleich 4 Nächte in einem Familien-Homestay am Strand in Hoi An gebucht. Doch unsere Vorfreude wurde von Tag zu Tag geringer – das Wetter hatte sich plötzlich geändert und auf einmal war es auch in Hoi An regnerisch und kalt.

Aber zurück zum Anfang. Von Hue nahmen wir am Samstagmorgen einen Minibus nach Hoi An. Dessen Vorteil war, dass er uns am Hotel abholte, direkt zu unserem neuen Hotel brachte und vor allen Dingen an verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg anhielt. Dies waren eine alte hölzerne Brücke mit einem lokalen Markt, ein berühmter und schöner Strand sowie eine Felsformation in Da Nang namens Marble Mountain. Bei letzterem gibt es verschiedene Pagoden (zum Beispiel eine wunderschöne in einer großen Höhle mit hohen Decken) und die Möglichkeit, durch diverse Höhlen mit engen Spalten zu klettern – das war recht abenteuerlich und nicht so befestigt / gesichert, wie man es von daheim kennt. Auf dem erwähnten lokalen Markt hatten wir übrigens erstmals einen Kaffee, den man nicht trinken konnte. Der Kaffee war megastark und da die Milch aus war, hat uns die Verkäuferin kurzerhand etwas Joghurt in den Kaffee getan!? Die Fahrt mit dem Minibus führte auch über den Hai-Van Pass – dabei hat man wunderschöne Aussichten auf das Meer (wir aber leider nur auf viel Nebel). Eine Fahrt mit dem Minibus (10$) ist jedenfalls empfehlenswert und eine gute Möglichkeit, die Strecke von Hue nach Hoi An zu bewältigen.

Tag 1 (Windig-kalt, sieht nach Regen aus)

In Hoi An angekommen sind wir erst einmal den Strand heruntergelaufen. Spannenderweise sind wir dabei in eine Hochzeit „geplatzt“: Während wir am Strand in den Liegen eines schönen Resorts lagen, ging neben uns am einige Meter weiter aufgebauten Pavillon die Zeremonie los. Das ist soweit nichts besonders – hier in Asien hat man das Gefühl, das alle 500 Meter irgendwo gerade eine Hochzeitszeremonie stattfindet. Dies war allerdings eine „Western“-Hochzeit – wie wir später erfahren haben, eine australisch-englische. Da liegt Vietnam halt in der Mitte. Jedenfalls, wenn man nicht irgendwo im Pazifik feiern möchte. Es sah alles wie in einem Film aus – Pech hatten die Anwesenden jedoch mit dem Wetter. Es war wirklich kalt und windig. Schönes Wetter für eine Hochzeit sieht anders aus.

Was für das Hochzeitspaar wirklich doof gelaufen ist, sollte für uns auch unschön sein. Die 4 Tage in Hoi An – eigentlich als Strandurlaub geplant – waren regnerisch, grau in grau und kalt. Das war anders geplant. Aber gut – wir haben das Beste daraus gemacht.

Gegenüber von unserem Hotel am Strand lagen vier oder fünf Restaurants. Da die Gäste aufgrund des Wetters ausblieben, belagerten uns Menschen von allen Seiten, man möge doch („please, please“) in ihr Restaurant kommen. Wir hatten uns für das gut bewertete Fisch-Restaurant Lucky Beach entschieden, hier waren wir an dem Abend die einzigen Gäste! Eine kleine Anekdote: Der jüngste Sprössling heißt übrigens nun nach dem Restaurant entsprechend „Lucky“. Kann man mal machen!

Tag 2 (Viel Regen, später grau)

Mit dem Taxi ging es nach Hoi An Stadt (unser Hotel war ja am Strand 5km außerhalb). Hoi An ist wirklich wunderschön und allemal eine Reise wert. Es ist eine schöne Kleinstadt mit zum Teil für den Verkehr gesperrten Einkaufsstraßen und vielen schönen Häusern und Geschäften darin. Wir sind also umhergelaufen und haben hier und dort gestöbert. Gut vertreten ist hier z.B. North Face – mit Preisen von 25-30 Dollar für eine Regenjacke. Ob diese gefälscht sind, in der gleichen Fabrik wie das Original fabriziert werden oder aufgrund von Fehlern in Vietnam verblieben sind, konnten wir nicht restlos herausfinden. Leider waren die Verkäuferinnen ziemlich aufdringlich und wollten die Kunden partout nicht ohne Verkauf aus dem Laden lassen – manchmal wurden sie sehr emotional: „You PROMISE you come back later?“ (Kulleraugenblick)…

Weil wir einige Zeit zu vertreiben hatten und das Wetter für andere Aktivitäten eher ungeeignet war, haben wir uns für eine Cocktail-Happy-Hour entschieden – in einer Bar mit einer schönen Aussicht auf den Fluss genossen wir günstige Sommer-Cocktails. Danach wanderten wir durch das stimmungsvoll beleuchtete Hoi An. Seinen besonderen Reiz entfaltet Hoi An nämlich abends, wenn überall in der Stadt die Laternen angehen. Auf dem Fluss schwimmen Kerzen, in den Bäumen oder an den Häusern hängen überall bunte Laternen. Alles ist festlich oder eher kitschig beleuchtet. Aber wunderschön anzusehen. Nach einem leckeren Abendessen mit Frühlingsrollen und dem traditionellen Kao Lau (einem Reisnudelgericht) ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel.

Tag 3 (Grauer Himmel und frisch!)

Heute wagten wir uns an den Strand. Es war nach den vielen Wochen eine tolle Erholung, die Füße hochzulegen. Allerdings war nicht daran zu denken, ins Wasser zu gehen. Und am frühen Abend wurde es dann auch zu frisch – daher ging es früh zum Hotel und dann zu einem zweiten Abendessen zum Lucky Beach Restaurant.

Tag 4 (Grauer Himmel)

Heute entdeckten wir mit dem Fahrrad die Gegend um Hoi An (ist dem geneigten Leser eigentlich aufgefallen, dass Hoi An ein Anagramm von Hanoi ist?). Das Land ist flach und die Landschaft schön – was will man mehr? Bei unser Tour entdeckten wir einen schönen Fluss mit einem schönen Restaurant am Ende des Weges am Fluss und einer schönen Aussicht über den Fluss. Da konnten wir kaum Nein sagen – wir wollten eigentlich einen Kaffee trinken, endeten aber aus Versehen mit Frühlingsrollen: weil diese a) einfach zu lecker sind, b) das Restaurant von einem Koch geleitet wird, der laut Bewertungen sehr gut ist, c) dieser sogar Kochkurse für Touristen anbietet, die gerade d) lecker riechende Frühlingsrollen zubereiteten. Nach den leckeren Frühlingsrollen ging es dann wieder aufs Rad und die Straßen entlang nach Hoi An. Da das mit den Cocktails gestern in der Bar so gut geklappt hatte, haben wir die Bar einfach erneut aufgesucht. Noch im Tageslicht ging es schließlich zurück zum Hotel. Spannend war unsere Abendessen-Erfahrung: Wir mieden diesmal Lucky und ihre Eltern, um etwas Neues zu entdecken und wanderten die Straße herunter. Schließlich landeten wir in einer Art Garagen-Restaurant, in dem wirklich nur „Locals“ saßen. Dorthin verirren sich nun wirklich kaum Touristen und mit Händen und Füßen und der Hilfe eines anderen Gastes konnten wir unser Essen bestellen. Dabei waren viele Blicke auf uns gerichtet. Entweder weil wir gefühlt das doppelte wie sie bezahlten und man zuschaute, wie man uns übers Ohr haute oder weil man wirklich daran interessiert war, uns Touristen zu betrachten. Uns war es egal – der Fisch war lecker.

Tag 5 (Die Sonne scheint!)

Ja, was soll man sagen. Pünktlich zu unserer Abreise hat es die Sonne geschafft, Hoi An wieder für sich zu entdecken. Um 11 Uhr kam unser Taxi zum Flughafen. Das hat uns aber nicht daran gehindert, vorher noch einmal an den Strand zu gehen. Wir waren sogar kurz im Wasser!

Das Taxi brachte uns schließlich zum Flughafen von Danang. Da das mit dem Strandurlaub in Hoi An nichts war, hatten wir uns spontan entschieden, von Saigon (dort ging unser erster Flug hin, den wir schon vor längerem gebucht hatten) direkt weiter zur Insel Phu Quoc zu fliegen. Dort waren es laut Wettervorhersage (…) 33° Grad.

Liest eigentlich jemand unsere..zum Teil.. doch recht langen (*hust*) Einträge? Dann würden wir uns über einen Kommentar freuen 🙂