Zurück in Yangon

Unsere Rundreise durch Myanmar endete mit einem 2tägigen Aufenthalt in Yangon. Gestern sind wir am frühen Morgen mit dem Nachtbus am außerhalb gelegenen Busbahnhof angekommen und dann mit dem Taxi in die Stadt gefahren.

Nach einer kleinen Auffrischung ging es dann auch schon gleich los. Wir sind zum sogenannten Circle Train gelaufen – dieser Zug umfährt Yangon in etwa 3 Stunden. Nach dem Kauf des Tickets (0,15ct pro Person) und einem Kaffee ging es zum Gleis. Wir hatten einige Menschen gefragt, an welchem Gleis (1 oder 2) wir einsteigen müssen. Irritiert sagte man uns mal dies und mal das. Wir sind zum meistgenannten Gleis gelaufen und haben dann auch verstanden, warum. Der nach beide Seiten offene Zug wird einfach von beiden Seiten bestiegen – notfalls über das andere Gleis hinweg.

Für die nächsten Stunden machten wir es ins in den unteren Klassen gemütlich. Ab und an wechselten wir das Abteil und bewunderten den Trubel. Immer wieder kamen Verkäufer in den Zug, die Kaugummis, Getränke, Süßigkeiten, Obst oder ganze Mahlzeiten verkauften. Für Menschen, die daran gewöhnt sind, dass der Brezelverkäufer zwischen Göttingen und Kassel angekündigt wird, ist dies erstmal sehr verstörend – aber natürlich praktisch, wenn einem das Essen direkt an den Platz gebracht wird. Natürlich gab es auch draußen viel zu sehen – die Landschaft wurde zwischendurch ländlicher und wir fuhren mal an reicheren, meist jedoch an ärmeren Gegenden vorbei. Am spannendsten war vielleicht die Begegnung mit „Willi“ – einem über 80 Jahre alten Burmesen, der sehr gut Englisch sprach und unsere Fragen geduldig beantwortete bzw. uns auch diverse Dinge fragte. Er hat 8 oder 9 Kinder und eben so viele Enkel, arbeitete beim Militär und war in den 50ern eine längere Zeit in England bzw. Deutschland (er kannte Düsseldorf und Frankfurt) stationiert. Das war irgendwie sehr bewegend und eine besondere Begegnung – wobei wir uns im Nachhinein fragten, welche Rolle er bei diversen geschichtlichen Ereignissen in Myanmar gespielt hat.

Am Ende wurde es noch einmal spannend. Luc – mit dem wir die Zugfahrt zusammen unternommen hatte – war auf einmal aus dem fahrenden Zug gesprungen. Wir haben es selbst nicht direkt gesehen und ein anwesender Tourist meinte zu uns, Luc hätte seine Sonnenbrille verloren und noch geschrien, dass er den nächsten Zug nimmt. Sowas erlebt man auch nicht alle Tage – und es geht auch nur, weil der Zug sehr gemächlich durch die Landschaft tuckert.

Nach der Zugfahrt ging es auf die Suche nach einem leckeres Mittagessen (eher erfolglos), über den schon bekannten Boyoke Market, auf die Suche nach einem Eis (salzig schmeckend) und dann für unsere temporäre Reisebegleitung auf die Suche nach einem Geschäft für Passfotos (gibt es nur dieses – oder sehr, sehr wenige!). Abends ging es dann zu fünft nach Chinatown, wo wir an diversen Straßenständen aßen.

Tag 2

Am nächsten morgen verabschiedeten wir Luc, Jo und Franziska. Julia und ich entschieden uns dafür, der wirklich drückenden und schwülen Hitze aus dem Weg zu gehen – mit dem Taxi ging es zum modernsten Einkaufscenter von Yangon, dem Taw Win Center. Hier angekommen stöberten wir in diversen Läden und tranken ein leckeres süß-klebriges Getränk. Am spannendsten war wohl, dass öfters der Strom ausfiel und dann das ganze Einkaufscenter im Dunkeln stand – einmal passierte dies alle paar Minuten. Die Verkäufer waren davon kaum irritiert und holten dann ihre Taschenrechner heraus. Spannend war auch, dass man von der Zahl der Verkäufer erschlagen wird. Gefühlt kommen auf einen Besucher fünf Verkäufer – die aber meist gelangweilt auf ihr Handy starren oder sich mit den anderen vier Verkäufern unterhalten. Wenn man doch das Interesse weckt, wird man dafür aber dann auf Schritt und Tritt durch den Laden verfolgt.

Durch die Hitze haben wir dann irgendwann todesmutig die Straßenseite gewechselt und sind in das nächste Einkaufscenter – nur um bald wieder zurückzukehren und im ursprünglichen Einkaufscenter unser Mittagessen einzunehmen. Noch mutiger haben wir dann schließlich unseren Aufenthalt in der großen Klimaanlage doch noch abgebrochen, um eine Post zu finden – scheinbar gibt es nur 2 oder 3 Postämter mit Briefkästen in der Stadt. Dann ging es mit dem Taxi heim, duschen und mit einem anderen Taxi zum Flughafen. Unsere Ausreise verlief problemlos und so warteten wir auf den Rückflug nach Bangkok. Voll mit Eindrücken von 13 Tagen Myanmar – aber dazu mehr im nächsten Blogpost!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.