Vielseitiges Thailand
Mit unserer Abreise nach Laos ist nun die Zeit für ein Fazit zu Thailand gekommen. Irgendwie fällt uns ein solches Fazit schwer – wir haben trotz etwa 14 Tagen hier das Gefühl, das Land nicht richtig kennengelernt zu haben. Dabei haben wir Bangkok (am Anfang), dann Ayuthaya, Sukhothai, Pai und am Schluss Chiang Mai besucht. Natürlich war uns bewusst, dass die Zeit nicht ausreicht, um ganz Thailand zu entdecken. Aber irgendwie haben wir im Gegensatz zu Myanmar mehr das Gefühl, dass wir gerne mehr gesehen hätte. Wir hätten gerne eine Insel kennengelernt (das haben wir aber aus Zeit- und Kostengründen bewusst auf ein anderes Urlaub verschoben) und wir hätten gerne eine touristenlosere Stadt (z.b. im Nordosten des Landes) kennengelernt – denn in den besuchten Städten wird man von anderen Backpackern erschlagen.
Trotzdem haben wir viele schöne Städte gesehen. In den alten Königsstädten Ayuthaya und Sukhothai konnten wir sehr schön mit dem Rad durch die historischen Parks fahren, in Pai haben wir mit dem Moped die bergige Umgebung kennengelernt und in Chiang Mai sind wir durch die schöne Altstadt gelaufen. Alle Städte hatten ihren Reiz und waren doch recht unterschiedlich.
Essen und Nachtmärkte
Auch das am Anfang besuchte Bangkok fanden wir super. Wir wurden erschlagen von diesem Moloch – von seiner Lebendigkeit, vom Gewusel seiner Menschen und der Liebe zum Essen. 500.000 Straßenküchen und Restaurants soll es hier geben – sooo viele und so günstig, dass niemand mehr selbst daheim kocht. Wie toll das ist! Diese Straßenküchen haben wir auch danach in jeder weiteren, besuchten Stadt angetroffen und lieben gelernt. Hier ein Chicken-Spieß, hier ein Pad Thai, dort ein frisch gemachter Früchte-Smoothie und hier ein leckerer Eis-Kaffee. Unsere Reise durch Thailand war auch eine Reise durch die Straßenküchen des Landes. Bis auf wenige Ausnahmen haben wir Backpacker-Restaurants vermieden und lieber dort gegessen, wo auch die Einheimischen gegessen haben. Die Qualität war meist sehr gut und wir haben das Essen relativ problemlos vertragen. Außerdem war das Essen oft um einiges günstiger als in Myanmar – wir haben oft für 30-40 Baht pro Portion gegessen – das sind umgerechnet nur etwa 1€.
Toll sind natürlich auch die Nachtmärkte. In fast jeder Stadt haben wir welche besucht. Abseits vom Essen gibt es hier viele selbstgemachte Produkte sowie viele andere spannende Dinge zu entdecken. Es ist interessant, wie hier aus dem Nichts auf den Straßen Zelte aufgebaut werden und diese temporären Märkte entstehen.
Menschen und Infrastruktur
Uns ist aufgefallen, dass die Thailänder sicherlich routinierter im Umgang mit Touristen sind. Natürlich sind die Menschen freundlich und das berühmte asiatische Lächeln fehlt auch hier nicht – aber wir hatten nicht diese superherzlichen Begegnungen wie in Myanmar. Man hat auch den Eindruck, dass es den Menschen hier deutlich besser geht als in Myanmar. Die Menschen sind wohlgenährter, sie tragen mehr westliche Kleidung und wir wurden auch nicht so aggressiv angesprochen bezüglich von uns zu erwerbenden Souvenirs.
Die Fortbewegung war überhaupt kein Problem. Wir konnten in jeder Stadt meist zwischen mehreren Optionen wählen. Schön war die Zugfahrt nach Ayuthaya, auch die kurvige Minibus-Fahrt nach Pai sowie die restlichen Busfahrten durchs Land waren kein Problem und die Tickets hierfür einfach zu erhalten. In jeder der besuchten Städte gibt es zahlreiche Touristenbüros, die mehr oder weniger die gleichen Busfahrten für relativ ähnliche Preise verkaufen. Im Nachhinein hätten wir die Karten vielleicht direkt bei den öffentlichen Ticketschaltern holen können oder öfters einen lokalen Bus probieren können. Aber so war es auch okay.
Fazit
Thailand ist sehr vielseitig und es bietet jede Menge Kultur – für jeden Urlaubertyp und Geldbeutel ist etwas dabei. Das was wir gesehen haben, war sehr schön und hat uns einen kleinen Eindruck von der Vielfalt Thailands gegeben. Besonders schön waren auch die unverhofften Erlebnisse, z.B. der Kitsch und die liebenswerte Verrücktheit im Disneyland Wat. Für uns das Highlight waren die Straßenküchen und öfters haben wir uns darüber unterhalten, wie schön das wäre, wenn es sowas in Deutschland gäbe. Man geht auf die Straße und neben dem Frucht-Smoothie-Imbiss steht ein Imbiss, der Hähnchen-Spieße verkauft. Ohne allzu strenge, bürokratische Auflagen und auch, wenn er mal 20cm über den Bürgersteig hinausragt – aber dafür mit leckerem Essen und einem Talent zum Kochen.
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