Heute hatten wir unseren ersten kompletten Tag in Bangkok, in Thailand, in Südostasien. Als wir wach wurden, war es bereits halb zwölf – Zeitverschiebung lässt grüßen. Wir frühstückten in einem kleinen wellblechüberdachten Restaurant in der Nähe unseres Hotels, ich ein thailändisches Frühstück (Reissuppe mit in Minze eingelegtem Schweinefleisch mit Kaffee) und Jens ein rotes Curry.
Danach brachen wir auf, um den Königspalast zu besichtigen. Als wir fast da waren, wurden wir von einem freundlichen Thai angesprochen, der uns mitteilte, dass der Königspalast anlässlich einer Feierlichkeit zum Geburtstag des Neffen des Königs leider geschlossen sei. Er wollte uns aber sofort mit einer alternativen Tagesplanung helfen und winkte ein Tuktuk heran. Wir hatten zwar bereits oft von diesem Trick gelesen, wären aber trotzdem fast darauf hereingefallen, weil der Kerl einfach so nett und vertrauenserweckend aussah. Wir gingen trotzdem weiter und siehe da, der Palast war geöffnet und übervoll mit chinesischen Reisegruppen.
Trotz Dreiviertelhosen mussten wir uns in bereitgestellte Wickelröcke und lange Hosen hüllen, um den Palast, den königlichen Tempel und den berühmten Smaragdbuddha zu besichtigen. Die Wandmalereien und vergoldeten Statuen waren wirklich schön und entschädigten uns für die Mittagshitze.
Anschließend entdeckten wir durch Zufall den Tempel, in dem der angebliche Grundstein von Bangkok steht. Er wird in unserem Reiseführer ans „phallusförmig“ beschrieben und ist genau das. Eigentlich ist es auch kein Stein, sondern ein vergoldeter Holzstab. Die Thai führen dort eine Zeremonie durch, um um die Erfüllung eines Wunsches zu bitten. Weiter ging es zum Wat Pho (auch das sei heute leider geschlossen, wurde uns von allen Seiten zugerufen), einer weiteren Tempelanlage. Dort sahen wir den großen liegenden Buddha und bekamen noch ein bisschen der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten mit.
Nach einer kleinen Stärkung mit Sticky Rice mit Mango fuhren wir mit dem Schnellboot nach Chinatown. Tagsüber findet hier in einer engen Gasse ein großer Markt statt, wo man angeblich wirklich alles kaufen kann. Die Gasse war abends verwaist, aber nebenan in den größeren Straßen war ein großes Gedränge, überall wurde Essen aus großen, dampfenden Töpfen verkauft. Man aß im Stehen oder saß quasi auf der Straße. Wirklich ein Erlebnis. Nach dem Essen schlenderten wir die Straße hinab und gelangten nach einiger Zeit nach Little India. Das Viertel kam uns erst ziemlich ausgestorben vor, aber als wir um eine Ecke bogen, gerieten wir mitten in den Blumenmarkt. Tausende Händler verkauften Blumen in allen Farben, Formen und Größen.
Zum Abschluss des Tages tranken wir noch einen Eis-Cocktail am Fluss mit Blick auf die Skyline von Bangkok.