Fahrt nach Bagan

Fahrt nach Bagan

Dieser Tag sollte uns ein bisschen Entspannung von den letzten recht anstrengenden Tagen voller Sightseeing bringen. Wir trafen uns mit einem Freund von Jens und verbrachten einige schöne Stunden mit ihm und seiner Familie – wir verbrachten den Tag größtenteils im Schatten, Eiscafés schlürfend, lecker essend und uns unterhaltend.

Abends ging es dann mit dem Nachtbus nach Bagan, unserer nächsten Station. Allein der Busbahnhof von Yangon war bereits ein echtes Erlebnis – das ist eher eine Stadt als ein Bahnhof! Ohne unseren Taxifahrer hätten wir unseren Bussteig nie gefunden. Da wir sehr früh dort waren, konnten wir das Treiben noch eine Weile beobachten. Unglaublich, wie sich die vielen großen Busse durch die engen Gassen voller Verkaufsstände und Reisenden quetschten.

Unser „VIP-Bus“ war ausgestattet mit Nackenkissen, Decken und einem Zahnputzset. Nach einer Pause zum Abendessen und Zähneputzen nach ca. zwei Stunden fuhren wir durch. Die Lehnen der Sitze ließen sich so weit nach hinten stellen, dass man quasi im Schoß des Hintermanns lag. Der Kanadier hinter Jens wusste das schon uns stellte sich vorher schon mal bei ihm vor („as your head is going to rest in my lap soon“). Wir fuhren also ineinander verkeilt und gestapelt wie Sardinen für 10 Stunden über teilweise sehr holprige Straßen. Ich konnte eigentlich erstaunlich gut schlafen, Jens eher nicht so. Vom Busbahnhof haben wir uns mit einer anderen Reisenden ein Taxi nach Neu-Bagan geteilt – für recht teure 15.000 Baht. Aber unsere Verhandlungsposition war morgens um 5.30 Uhr einfach nicht sehr gut.

Nachtrag von Jens (ich habe ja die Straßenverhältnisse eher mitbekommen): Es scheint, als ob nur der Highway von Yangon nach Mandalay gut ausgebaut ist – dort stehen ab und an auch Laternen an der Seite und es gibt mehrere Spuren. Sobald wir jedoch die Nord-Süd-Achse verlassen hatten, ging es für die letzten 2 Stunden auf die eben erwähnte Holperpiste. Ich bin mehrmals aufgewacht und habe gedacht, wir wären von der Straße abgekommen und auf einem Acker gelandet.

Yangon

Yangon

Trotz krabbelnder Mitbewohner hatten wir eine angenehme erste Nacht in Myanmar. Da unsere elektronischen Geräte von den vielen Zeitzonenwechseln völlig verwirrt sind, wussten wir gar nicht, wie spät es nun eigentlich war. Nicht mal Google konnten wir fragen, da das WLAN praktisch nicht zu gebrauchen war. Zum Glück gab es noch Frühstück, und nach einigem Hin und Her bekam ich sogar eine leckere burmesische Suppe mit mir unbekannten Zutaten anstelle von Toast und Marmelade.

Gestärkt machten wir uns auf die Suche nach einer Wäscherei, die leider erfolglos blieb (die einzige Wäscherei, die wir fanden, hätte drei Tage benötigt). Wäsche waschen ist leider in Yangon sehr viel teurer als in Bangkok – hier bezahlt man pro Kleidungstück (in unserem Hotel für ein Shirt z.B. ca. 50 Cent und für eine Hose einen Euro) und in Bangkok kostete ein Kilo Wäsche ca. einen Euro.

Danach ging es los mit Sightseeing: Zuerst besuchten wir den Bogyoke Aung San Markt, auf dem vor allem Stoffe, aber auch viele Haushalts- und Handwerkswaren verkauft wurden. Im Obergeschoss der Markthalle verarbeiteten dutzende Näherinnen den gehandelten Stoff.

Danach gingen wir zur nahegelegenen Sule Pagode, einer alten Pagode mitten auf einem Kreisverkehr. Da der Verkehr in Yangon echt atemberaubend aufregend ist (die Hupe ist das wichtigste Autoteil und wer bremst, verliert), ist allein der Weg dorthin schon ein ziemliches Abenteuer. Doch es lohnt sich: Das alte Gebäude mit der goldenen Kuppel ist wirklich sehr schön und prächtig. Wir sahen viele Gläubige, unter anderem fand eine Art Religionsunterricht statt, wie uns ein freundlicher junger Mann erklärte, der mit uns über Goethe und Schopenhauer sprechen wollte und von seiner Arbeit als Lehrer in einem Waisenhaus erzählte. Wir führten ein nettes Gespräch, bis er schließlich sein eigentliches Anliegen offenbarte: Er wollte Geld von uns – für die Versorgung seiner Waisenkinder… Das hat mich irgendwie echt sauer gemacht, weil ich langsam den Eindruck gewinne, dass jeder, der uns freundlich anspricht, uns nur auf irgendeine Weise das Geld aus der Tasche ziehen möchte. Man wird so misstrauisch.

Anschließend bummelten wir ein bisschen durch die Gassen Yangons und beobachteten die Menschen. Uns fiel auf, dass die meisten jungen Paare im Partnerlook unterwegs waren, viele trugen dabei auch noch riesige Stofftiere mit sich herum. Stimmt, es war ja Valentinstag! Hier scheint das ein echter Feiertag zu sein. Die Pärchen mit identischen oder aufeinander abgestimmten Klamotten waren jedenfalls echt witzig, und zufälligerweise hatten Jens und ich auch die gleiche Schlabberhose aus Bangkok an!

Nachmittags fuhren wir mit dem Taxi zur Wizara Pagode. Die goldene Kuppel dieser Pagode ist begehbar und im Stil eines Waldes dekoriert. Das Dach der Kuppel ist wie ein Sternenhimmel gestaltet, inklusive Lämpchen als Sternenlicht. Hier konnten wir ein bisschen rasten und die Eindrücke sacken lassen. Überhaupt werden religiöse Stätten hier anscheinend gerne für alles Mögliche benutzt – hier hält einer ein Mittagsschläfchen, dort wird gevespert, Zeitung gelesen oder ein Film auf dem Smartphone geschaut.

Als krönender Abschluss besuchten wir die Shwedagon-Pagode, eine riesige Anlage bestehend aus ca. 70 kleineren und einer riesigen goldenen Kuppel – DIE Sehenswürdigkeit Myanmars. Wir verbrachten hier fast vier wunderschöne Stunden. Es ist wirklich nicht möglich, in Worte zu fassen, wie unglaublich schön diese Anlage ist. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll… Allein mit der Besichtigung waren wir bestimmt zwei Stunden beschäftigt, aber die anderen zwei Stunden haben wir nur geschaut. Touristen beobachtet, Einheimische bei religiösen Ritualen, Mönche… Es gab so viel zu sehen. Als es dunkel wurde, wurden rund um die Hauptkuppel Kerzen entzündet. Wir fanden heraus, dass es sich um 1000 Kerzen handelte, die eine junge Frau anlässlich ihres Geburtstags gespendet hatte und nun mit ihrer Schwester anzündete. Wir halfen ihr eine ganze Zeit dabei, das war wirklich etwas ganz Besonderes.

Nach dieser tollen Erfahrung fuhren wir in das Viertel Little India und aßen in einer Straße, die für ihre guten Barbecue-Restaurants bekannt ist (19th Street). Es war rappelvoll dort, Touristen und Einheimische waren gleichermaßen vertreten.

Reise von Bangkok nach Yangon

Reise von Bangkok nach Yangon

Yangon Airport. Da stehen wir nun in dieser kleinen Flugzeughalle mit vielleicht einem dutzend Gates. Endlich angekommen in diesem Land, auf das ich mich am meisten gefreut hatte.  Myanmar – das klang nach Abenteuer und nach freundlichen, von Touristenschwärmen weitestgehend verschonten Menschen.

Was war das für ein Tag – morgens haben wir aus dem Hotel ausgecheckt und nach dem Frühstück bei unserem Stammfrühstückslokal ging es mit dem Bus weiter Richtung Norden. Unser Flug sollte um 20 Uhr abheben – vorher wollten wir über den sagenumwobenen Suan Chatuchak Weekend Market flanieren. Vorbereitet wie wir sind, haben wir vorher alles ausgecheckt. Mit dem Bus 3 sollte es nach Mochi 2 – einem großen Busbahnhof – gehen. Dort wollen wir unser Gepäck einschließen, dann zum Markt gehen und später von Mochi 2 den A1 Richtung Flughafen Don Muang nehmen.

Aber irgendwie kommt alles anders als man denkt – und in Bangkok sowieso. Die Busnummer 3 steht an der Haltestelle. Doch es kommt KEIN Bus! Nachdem alle anderen Linien mindestens einmal vorgefahren sind, entscheiden wir uns für eine andere Nummer mit dem Ziel zu einer Haltestelle in der Nähe. Von dort laufen wir nicht wie angenommen 10 Minuten, sondern 30 Minuten mit unseren Rucksäcken durch die Mittagshitze. Nicht weiter schlimm – als wir am Busterminal ankommen, kennt jedoch keiner eine Linie A1. Egal. Erst mal ab zum Weekend Market und rein ins Gewusel. Und der Markt entschädigt für die Extrawege. Er ist der Hammer! Im Reiseführer meinten sie, dass an den bis zu 15.000 Ständen (!) alles Mögliche verkauft wird. Dagegen ist der Mauerpark-Flohmarkt in Berlin ein Witz. Auf dem Mauerpark-Flohmarkt kann man auch keine Fische, Katzen, Hunde, Hühner, Enten, usw. kaufen – was aber wohl wiederum ganz gut ist 😉

Danach kundschafteten wir noch die Haltestelle des A1 aus (beim Markt hält er auch bzw. fährt ab – so genau weiß man das nicht), fahren mit dem Bus zu Mochi 2, mit dem Bus wieder zur ausgekundschafteten Haltestelle und schließlich von dort endlich mit dem A1 zum Flughafen.

Nachdem ich schon soviel über unsere Busfahrten geschrieben habe, halte ich mich mal mit den Worten beim Fliegen zurück. Wir sind rein in den Flughafen, haben unsere mitgebrachten Euro in Dollar umgetauscht (es gibt übrigens doppelte Wechselgebühren, da erst Euro in Baht und dann Baht in Dollar getauscht wird – insgesamt gab es aber für 400 Euro 430 Dollar, was wohl ganz okay ist) und sind dann durch den Sicherheitscheck, sind ausgereist und dann zum Gate. Die Flugzeit von etwa 50 Minuten haben wir zum größten Teil mit dem Ausfüllen der Einreisedokumente verbracht (da gibt es wirklich viel auszufüllen!).

In Yangon angekommen ging dann eigentlich alles ganz zügig. Auf einer Rolltreppe herunter in die Ankunftshalle wurde unsere Temperatur mit einer Wärmebildkamera überprüft. Das war seltsam. Dann ging es zum Einreiseschalter, wo wir unser Visum, den Pass und die ausgefüllte Karte vorlegen mussten und anschließend unseren Myanmar-Stempel erhielten. Beim Zoll musste unser Gepäck nochmal gescannt werden, dann waren wir offiziell in Myanmar.

Da kein Zug mehr in die Stadt fahren sollte, nahmen wir ein Taxi. Dabei mussten wir 3 oder 4 Taxis fragen, bis die im Reiseführer genannte Summe von 7000 Kyat akzeptiert wurde. Es ging durch die Nacht auf anfangs ungewohnt leeren Straßen in die Stadt. Nach etwa einer halben Stunde waren wir im Zentrum und bei unserem Hotel – dort wurden wir vom Personal und den Ameisen auf unserem Zimmer sehr freundlich empfangen. Wir haben noch schnell probiert, ob das WLAN bzw. Internet in Myanmar wirklich so schrecklich ist (ja!) und sind dann in unser Bett gefallen.

Fazit nach 3 Tagen Bangkok

Fazit nach 3 Tagen Bangkok

Ein Fazit zu Bangkok fällt schwer. Die Stadt ist laut und voll und vor allem eine Stadt voller Gegensätze.

Da ist all das Chaos. Nirgendwo sind Buspläne ausgeschildert und an Bushaltestellen hält der Bus mal direkt davor oder auch mal 200 Meter weiter. Dann kann man sich leider nirgends auf Informationen verlassen – wenn man fünf Menschen nach dem Weg fragt, erhält man ziemlich sicher fünf verschiedene Antworten (aber man kann niemandem böse sein, da all dies meist mit einem Lächeln passiert).

Dann wiederum gibt es diese militärische Ordnung und viele Menschen mit Uniformen und Namensschildern an der Brust. Verteilt in der Stadt gibt es auch Wachpunkte (wobei es eher Rumsitzpunkte heißen sollte, weil die Soldaten eher gelangweilt im Schatten sitzen). Dann gibt es Helfer, die mit einer Trillerpfeife Boote oder die Passagiere lotsen bzw. am Gleis aufpassen, dass erst alle aus- und dann alle einsteigen (man stelle sich das in Berlin mal vor…).

Man findet Menschen, die einen übers Ohr hauen wollen (siehe Tag 1) und dann wieder viele nette Menschen, die fragen, ob sie helfen können oder die einem nochmal Bescheid geben, wenn man die Bushaltestelle erreicht hat. Oder die einem mit einer strengen Freundlichkeit den Weg zeigen. Überhaupt gibt es viele nette Menschen, die einem mit ihrem Lächeln selbst ein Lächeln in das Gesicht zaubern.

In Bangkok findet man ein Abendessen für 1,25 Euro – man hat aber auch keine Mühe, für etwas mehr Luxus 25 Euro auszugeben. Man läuft durch Prachtstraßen, vorbei an großen Einkaufscentern mit allen Modelabels, die man sich vorstellen kann und gleich daneben kommt man durch slumartige Behausungen, in denen Menschen auf Zweiquadratmeter wohnen und zum Überleben einige Dinge verkaufen.

Bangkok – das ist auch dieser unglaubliche Verkehr. Überall hupt es und man sieht lila, rote, grüne, gelbe und rote Taxis, die meistens irgendwo im Stau stehen. Man kann als Fußgänger in manchen Gegenden außerdem keine 10 Meter laufen, bis man vom nächsten Tuktuk-Fahrer angesprochen wird. Die Fortbewegung von A nach B dauert meist länger als geplant und sie erfordert oft einige Planung, da wie gesagt wenig Informationen bereitstehen.

Bangkok ist wohl nichts für Menschen, die gerne planen oder die Kontrolle behalten. Wenn man hier ist, muss man sich auf das Chaos einlassen – und den Weg zum Ziel erklären. Der Weg – das sind die Seitenstraßen, die einen verschlingen. Hier entlang und dann hier entlang – und heraus kommt man wieder ganz woanders.

Egal wo man ist – man läuft wahrscheinlich vorbei an dutzenden Garküchen und Verkaufsständen und isst dann das, auf das man gerade Lust hat. Hier ein Pad Thai, hier ein Hähnchenspieß mit Erdnussauce und dort einen Frucht-Smoothie. Und dann geht man weiter. Vorbei an all den Menschen, die wie in einem 9 Millionen großen Ameisenhaufen ihren Weg gehen und durch die Stadt wuseln. Durch diese laute, volle und lebendige Stadt.

Tag 3: Bangkok

Auch heute hatten wir einen sehr schönen und ereignisreichen Tag. Nach dem Frühstück liefen wir zu Fuß in Richtung Dusit Palace los, machten aber unterwegs kurz Halt am Tempel Wat Indrawihan, wo der „Big Buddha“ oder „Standing Buddha“,  eine 32 Meter hohe Buddhastatue, zu sehen ist. Wir wollten uns das eigentlich nur anschauen, weil sämtliche Tuktuk-Fahrer, die uns vor allen bisher besichtigten Sehenswürdigkeiten abfangen und zu Stadttouren einladen wollten, uns den „Big Buddha“ als erstes Ziel vorgeschlagen hatten. Das können wir uns doch nicht entgehen lassen! Tatsächlich war die große goldene Statue beeindruckend. Auf ihren großen Füßen legen Gläubige Blumen und andere Opfergaben nieder. Außerdem standen in einem Innenhof des Tempels hunderte von reich verzierten Urnen anscheinend bedeutender Menschen.

Wir setzten unseren Weg fort und schlängelten uns durch enge Gassen. In vielen Vierteln wird hier quasi auf der Straße gelebt; Wäsche gewaschen, gekocht, gegessen, gespielt. Es ist ungeheuer faszinierend, obwohl man sich immer ein bisschen wie ein Voyeur vorkommt.

Der Dusit Palace ist ein weiterer Palast-Komplex, bestehend aus mehreren Gebäuden. Obwohl die Architektur und der Reichtum der Gebäude wirklich sehr beeindruckend war, werden mir wohl am meisten die aufwendigen (und teilweise nicht besonders durchdacht erscheinenden) Sicherheitsvorkehrungen im Gedächtnis bleiben. Bei unserer Ankunft wurde zunächst unser Rucksack durchsucht. Den mussten wir aber wenige Meter weiter sowieso einschließen, und zwar samt unserer Telefone und Kamera. Da unsere Dreiviertelhosen dem Personal nicht lang genug war, mussten wir zwei bunt gestreifte Sarongs erstehen, die aber aufgrund unserer Größe auch nicht wirklich länger waren als die Hose. Ich fand den Sarong eigentlich ganz schön, aber Jens konnte sich mit dem Papageien-Look irgendwie nicht so recht anfreunden. Anschließend mussten wir noch unsere Schuhe ausziehen und verstauen und wurden durchsucht und gescannt. Dann durften wir endlich den Teak-Palast besichtigen. Ähnliche Prozeduren folgten auch bei den drei anderen Gebäuden, die wir besichtigten. Besonders gut gefallen hat uns die Anantasamakhorn-Thronhalle. Etwas anstrengend war der ständige Wechsel zwischen den extrem klimatisierten Gebäuden und der sengenden Hitze draußen.

Nach dieser Anstrengung mussten wir erstmal einen erfrischenden Slurpee am Fluss zu uns nehmen, bevor wir mit dem Express Boat (mittlerweile voll die Profis) zu unserem nächsten Ziel fuhren – dem Siam Museum. Hier wird die Geschichte Thailands und der Thai anschaulich dargestellt und erklärt. Außerdem ist es da drin kühl und es gibt Sitzgelegenheiten – wenn ich ehrlich sein soll, wird mir wohl vor allem das im Gedächtnis bleiben… Es war wirklich so heiß heute.

Daher musste auch nach dem Museumsbesuch erstmal ein weiteres geeistes Getränk her. Mit gekühltem Bauch ging es mit dem Boot weiter nach Chinatown. Ja, da waren wir gestern schon, aber zum einen war der Markt ja schon zu und außerdem war es einfach so spannend dort! Heute sahen wir noch ein bisschen was vom Markt, aber leider packten die Händler um 18 Uhr schon ihre Sachen zusammen. Die Thai sind anscheinend echt Frühaufsteher, die meisten Geschäfte und Sehenswürdigkeiten öffnen schon um 7 und schließen früh. Wir aßen Pad Thai in einer Seitenstraße und anschließend Spieße mit Erdnusssauce mit einem Guide für Streetfood-Touren und ihrem Tour-Gast. Dabei bekamen wir noch einige gute Empfehlungen für Essen und Sehenswürdigkeiten. Mit dem Bus ging es anschließend zurück ins Hotel, dabei fuhren wir durch diverse Märkte und vorbei an etlichen Ansammlungen von Straßenküchen.

 

 

 

Tag 2: Bangkok

Heute hatten wir unseren ersten kompletten Tag in Bangkok, in Thailand, in Südostasien. Als wir wach wurden, war es bereits halb zwölf – Zeitverschiebung lässt grüßen. Wir frühstückten in einem kleinen wellblechüberdachten Restaurant in der Nähe unseres Hotels, ich ein thailändisches Frühstück (Reissuppe mit in Minze eingelegtem Schweinefleisch mit Kaffee) und Jens ein rotes Curry.

Danach brachen wir auf, um den Königspalast zu besichtigen. Als wir fast da waren, wurden wir von einem freundlichen Thai angesprochen, der uns mitteilte, dass der Königspalast anlässlich einer Feierlichkeit zum Geburtstag des Neffen des Königs leider geschlossen sei. Er wollte uns aber sofort mit einer alternativen Tagesplanung helfen und winkte ein Tuktuk heran. Wir hatten zwar bereits oft von diesem Trick gelesen, wären aber trotzdem fast darauf hereingefallen, weil der Kerl einfach so nett und vertrauenserweckend aussah. Wir gingen trotzdem weiter und siehe da, der Palast war geöffnet und übervoll mit chinesischen Reisegruppen.

Trotz Dreiviertelhosen mussten wir uns in bereitgestellte Wickelröcke und lange Hosen hüllen, um den Palast, den königlichen Tempel und den berühmten Smaragdbuddha zu besichtigen. Die Wandmalereien und vergoldeten Statuen waren wirklich schön und entschädigten uns für die Mittagshitze.

Anschließend entdeckten wir durch Zufall den Tempel, in dem der angebliche Grundstein von Bangkok steht. Er wird in unserem Reiseführer ans „phallusförmig“ beschrieben und ist genau das. Eigentlich ist es auch kein Stein, sondern ein vergoldeter Holzstab. Die Thai führen dort eine Zeremonie durch, um um die Erfüllung eines Wunsches zu bitten. Weiter ging es zum Wat Pho (auch das sei heute leider geschlossen, wurde uns von allen Seiten zugerufen), einer weiteren Tempelanlage. Dort sahen wir den großen liegenden Buddha und bekamen noch ein bisschen der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten mit.

Nach einer kleinen Stärkung mit Sticky Rice mit Mango fuhren wir mit dem Schnellboot nach Chinatown. Tagsüber findet hier in einer engen Gasse ein großer Markt statt, wo man angeblich wirklich alles kaufen kann. Die Gasse war abends verwaist, aber nebenan in den größeren Straßen war ein großes Gedränge, überall wurde Essen aus großen, dampfenden Töpfen verkauft. Man aß im Stehen oder saß quasi auf der Straße. Wirklich ein Erlebnis. Nach dem Essen schlenderten wir die Straße hinab und gelangten nach einiger Zeit nach Little India. Das Viertel kam uns erst ziemlich ausgestorben vor, aber als wir um eine Ecke bogen, gerieten wir mitten in den Blumenmarkt. Tausende Händler verkauften Blumen in allen Farben, Formen und Größen.

Zum Abschluss des Tages tranken wir noch einen Eis-Cocktail am Fluss mit Blick auf die Skyline von Bangkok.

 

Tag 1: Bangkok

Tag 1: Bangkok

Was waren das heute alles für Eindrücke. Einzeln vielleicht gar nicht so spannend – aber zusammen irgendwie doch notierenswert. So, dass ich sie – obwohl wir jetzt seit 36 Stunden am Stück auf den Beinen sind – lieber gleich noch notiere.

Da war der Flug im neuen Airbus A350. Ein schöner Flieger – laut Finnair der erste in Europa und der Flug sowie die Landung waren ohne Probleme. Die Beinfreiheit war gut und auch das Entertainment-System war gut – auch wenn es zwischendurch fiese Ruckler und Aussetzer gab. Bei Finnair gibt es übrigens Kartoffelbrei mit Bratwürstchen zum Frühstück – kann man mal machen.

In Bangkok am Flughafen dann gleich ein negatives Erlebnis. Wir wollen Geld abheben und gehen zu einem Automaten. Karte rein, PIN und Betrag eingegeben und danach kam dann die Frage, ob wir eine weitere Transaktion durchführen wollen. Soweit alles im grünen Bereich. Naja – fast. WO ist das Geld? Es kam nichts aus dem Automaten. Da fällt uns wieder die Geschichte ein, dass das auch einem Reisenden aus Schottland passiert ist. Das Geld war futsch. Wir sind also zum Schalter nebenan – doch die Frau meinte, dass keine Transaktion stattgefunden hat und damit auch kein Geld geflossen ist – wir sollen es noch einmal probieren. Es muss also alles seine Richtigkeit haben. Nun dann – hoffen wir mal, dass wir da nicht einen 100% Preisaufschlag auf unsere ersten Bath gezahlt haben.

Die Einreise lief dafür problemlos. Beim im Flugzeug schon ausgefüllten Arrival / Departure Zettel gab es aus unserer Sicht einige offene Punkte – doch die Grenzbeamtin hat das gar nicht interessiert. Schon nach wenigen Sekunden und nach einmal nett in eine Kamera Lächeln hatten wir jeweils unseren Stempel im Reisepass. Mit einem Visum für 30 Tage.

Dann ging mit dem Airport Train in die Stadt – vorbei an riesigen Werbetafeln und immer größer werdenden Häusern und Bahnhöfen. Schließlich fahren wir mit einem Taxi weiter (der fragt wo wir her sind und er erzählt, dass sie in Thailand gerade über das Zugunglück in Deutschland berichten)und können dann in unserem Hotel sogar schon morgens um 10 Uhr auf unsere Zimmer.

Heute wollten wir es ruhig angehen lassen – erstmal ankommen und die Stadt auf uns wirken lassen. Erst sind wir in unsere Nachbarschaft und vorbei an den ersten Straßenküchen und -händlern, Taxis, Rikscha- und Mopedfahrern. Auf der Suche nach einem Frühstück oder Mittagessen – in welcher Zeit unsere Bäuche auch immer steckten. Herausgekommen ist dann in der Qual der Wahl Pad Thai – natürlich sehr lecker und irgendwie recht authentisch.

Weiter sind wir an Märkten und Tempeln vorbei und dann zum Fluss, wo man mit der dortigen Linie für wenige Bath flussaufwärts oder -abwärts fahren kann. Das ist schön und durch die leichten Wellen können wir unsere Augen auch nicht immer ganz offen lassen. Meist fällt uns aber schon nach wenigen Sekunden ein, dass wir ja in dieser aufregenden neuen Stadt sind und wir das Schlafen etwas aufschieben könnten. Aber diese Wellen..

Unsere Flussexpedition beenden wir dann an der Endhaltestelle – diese ist zufällig in der Nähe von Asiatique the Riverfront. Dies ist eine Mischung aus Vergnügungspark und umfangreichen Verkaufsflächen – über 1000 Läden und Restaurants sollen sich dort befinden. Der eigentliche Markt beginnt erst um 17 Uhr, aber wir vertreten uns dort die Beine und schauen hier und dort vorbei.

Schließlich entscheiden wir uns, zum Siam Paragon zu fahren. Dort soll es viel spannende Gastronomie geben und das trifft sich gut, da wir das schließlich noch einmal zu Abendessen wollen. Die Auswahl dort ist gigantisch und neben den einzelnen Läden im Food Court gibt es auch noch einen Lebensmittel-Markt, in dem wir viele altbekannte (wirklich viele deutsche Marken!) und neue Dinge entdecken. Ein bisschen erinnert uns das ans Kaufhaus des Westens in Berlin – nur das man für die Thailändischen Preise wirklich gut schlemmern kann.

Eine kleine Anekdote vielleicht noch. Es gibt hier natürlich auch öffentliche Toiletten. Habe heute eine solche betreten und betreten festgestellt, dass es kein Klopapier gab. Ich sah wohl etwas irritiert aus – ein Thai wies mich dann netterweise auf einen Automaten am Eingang hin. Dort muss man Münzen einwerfen und bekommt man dann Klopapier bzw. Taschentücher.

Mehr erzählen wir euch an einem anderem Tag – nun wird erst einmal geschlafen. Gute Nacht, Deutschland. Gute Nacht, Bangkok!

Eine Packliste für Südostasien

Die Zeit am Flughafen gibt und nochmal Gelegenheit, gesammeltes Praxiswissen für die Nachwelt festzuhalten. Was benötigt man für 10 Wochen durch Südostasien tourt? Beziehungsweise: Was denken wir, was man benötigt, wenn man 10 Wochen durch Asien tourt? Vielleicht – wenn es für uns nicht zu peinlich wird – machen wir am Ende mal eine Aufstellung, was wir davon wirklich benötigt haben.

Klamotten + Aufbewahrung

  • Einen 75 Liter Rucksack (wahrscheinlich reichen auch 55 Liter, aber man muss ihn ja nicht vollpacken)
  • Eine Regenhülle für diesen Rucksack
  • Gonex – ein leichter und gut zusammenfaltbarer Tages-Rucksack (für Handgepäck oder Ausflüge)
  • 2 Kurze Hosen
  • eine Jeans (fürs Weggehen oder für Busfahrten mit Klimaanlagen)
  • 10 T-Shirts und Unterwäsche / Strümpfe für 10 Tage (wir werden 1x die Woche waschen)
  • Rieker Sneaker (der beste Kompromiss zwischen einer Sandale und einem Halbschuh – luftig und hoffentlich bequem für lange Märsche)
  • Vakuumsäcke / Kompressionsbeutel sowie einfache Ziploc Beutel in verschiedenen Größen
  • eine enganliegende Bauchtasche für Geld + wichtige Dokumente

Dokumente

  • ein gültiger Reisepass und Kopien davon (außerdem den Reisepass)
  • 8 Passfotos (für Visa unterwegs) + unser Visum für Myanmar
  • Wichtige Dokumente (Kaufbelege, Visa, Reisepass, Medikamentenlisten etc.) in der Dropbox
  • Etwas Bargeld zum Tauschen in Dollar für Myanmar
  • Impfpass (mit Kopien daheim)
  • Kreditkarten (VISA und Mastercard)

Technik

Sonstiges

All das ergibt übrigens etwa 11-12kg – ist also recht annehmbar.

So – jetzt habe ich auch mal eine Art Haul veranstaltet, man muss ja mit der Zeit gehen 🙂
Andere Pack- und Einkaufslisten für Asien gibt es übrigens noch hier, hier oder hier.

Es geht loooos!

Nach all dem Planen, Packen und Vorfreuen geht es heute endlich los. Unser Flug von Berlin Tegel nach Helsinki sollte um zwölf Uhr mittags starten, aber ich hibbelte schon ab sieben durch die Wohnung. Letzte Änderungen der Packliste wurden vorgenommen, letzte Essensreste vernichtet (gestern gab es übrigens noch aufgetaute Gulaschsuppe mit Streukäse, Schmand, Zwiebeln und TK-Kräutern – yammy). Natürlich wurde das Handgepäck diverse Male auf Vorhandensein von Pass, Handy und Geldbeutel durchsucht und alle Steckdosen der Wohnung auf noch steckende Kabel.

Die Busstrecke zum Flughafen wurde durch einen Autounfall blockiert, was uns schon leicht in Panik versetzte, aber da wir genug Puffer eingeplant hatten (gelernt ist gelernt), kamen wir trotzdem noch rechtzeitig am Flughafen an. Der Flug von Berlin nach Helsinki dauerte ca. 1,5 Stunden und verlief ganz entspannt – zum Glück war es nicht mehr so windig wie gestern. Jetzt sitzen wir gerade im Flughafen Helsinki und warten auf unseren Weiterflug nach Bangkok, der planmäßig um 17 Uhr startet. Finnisch ist wirklich eine putzige Sprache! Ansonsten scheint es hier sehr kalt zu sein, draußen ist alles grau in grau – schmutziger Schnee, Wolken am Himmel. Gut, dass wir hier nur auf Durchreise sind! Der Monitor für Finnair zeigt für Bangkok derzeit 25° Celsius an – nachts! Vermutlich werden wir uns demnächst wieder kühlere Temperaturen wünschen, aber derzeit erscheint das noch ziemlich erstrebenswert.

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Ein Salat kostet im Restaurant nebenan übrigens 18 Euro, ein Menü bei Burger King gibt es vergleichbar günstig für 9€. Das WLAN ist dafür auch ohne Anmeldung frei und es gibt coole Sessel oder sogar Kabinen mit Tisch, Steckdosen und einem Dach über dem Kopf. Finnen mögen halt ihre Privatsphäre 🙂

 

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Der grobe Reiseplan steht

Wie viel Struktur und wie viel Spontanität sollte eine 10wöchige Reise haben? Hier muss man wohl den richtigen Kompromiss finden. Unser Vorgehen war, dass wir sicherheitshalber – da es sich an vielen Orten um die Hauptreisezeit handelt – schon einmal alle wichtigen Flüge im Vorhinein gebucht haben. Außerdem haben  an den Rändern (also zu Beginn der Reise und am Ende) schon einmal Hotels gebucht – aufgrund der Flugdaten wissen wir, wo wir dann sind – oder wo wir zu mindestens sein sollten 😉

Die ersten 2einhalb Wochen sind also nun fest und auch die letzte Woche ist gebucht. Und mittendrin haben wir viel Flexibilität für spontane Routenänderungen!

Thailand (nur Bangkok)

Los geht es in Thailand. Hier landet unser Flieger und bei einem 3tägigen Aufenthalt in Bangkok haben wir etwas Zeit, in Asien anzukommen bzw. uns etwas zu klimatisieren. Außerdem können wir in Bangkok noch einige Erledigungen für den Rest der Reise machen.

Myanmar

Gleich zu Beginn erleben wir dann ein Highlight unserer Reise: Es geht nach Myanmar! Da es unterschiedliche Angaben zu möglichen Einreisemöglichkeiten gab, haben wir uns für die sichere Variante – eine Einreise per Flugzeug – entschieden und deshalb einen Hin- und Rückflug von Bangkok nach Yangon (Rangun) gebucht. In den zwei Wochen im Land werden wir erst in Yangon bleiben, dann nach Began reisen, von dort nach Mandalay und schließlich zum Inle-Lake.

Da es oft hieß, dass der Februar die größte Reisezeit ist und es aufgrund des touristischen Aufschwungs oft mehr Reisende als Betten gibt, haben wir hier schon alle Hotels gebucht – allerdings oft mit Stornierungsmöglichkeiten bei zu einem Tag vorher. Reisen werden wir mit Zug, Boot und Bus. Tickets hierfür besorgen wir vor Ort und hoffen, dass wir dann noch mitgenommen werden sowie gute Plätze erhalten.

Thailand (diesmal richtig!)

Nach unserem Aufenthalt in Myanmar geht es schließlich zurück nach Thailand – diesmal für länger. Hier wissen wir noch nicht, ob wir Richtung Norden gehen oder es uns nach den relativ durch getakteten ersten beiden Wochen erstmal an den Strand zieht. In Thailand bleiben wir insgesamt etwa 12 Tage – mal sehen, ob es eine der hier genannten Routen wird.

Laos

Entweder bei Huay Xai oder Vientiane geht es dann nach Laos. Hier wollen wir Vientiane, Luang Prabang und Vang Vieng ansehen – die genaue Reiseroute steht aber noch nicht fest. Eingeplant sind jedenfalls 9 Tage.  Irgendwann geht es dann entweder mit dem HorrorBus oder mit dem Flugzeug (fall wir ein günstiges Angebot finden oder spontan keine Lust auf eine 24-Stunden-Busfahrt haben) nach Hanoi!

Vietnam

Etwa 13 der bei Visa-on-Arrival möglichen 15 Tage wollen wir in Vietnam bleiben. Zunächst entdecken wir Hanoi und die Halong Bucht – danach soll es mit dem Zug südwärts bis nach Ho Chi Minh City / Saigon gehen – mit Zwischenstopps in Hue und Hoi An.

Kambodscha

Schließlich geht es vorrausichtlich über den Landweg nach Kambodscha. Hier haben wir 11 Tage eingeplant, damit wir noch einmal am Strand entspannen können. Endziel ist dann die Tempelanlage Angkor Wat  bei Siem Reap. Hier sind wir relativ flexibel vor unserem gebuchten Flug, da man dort aufgrund der Größe sowohl einen Tag oder auch 2-3 Tage verbringen kann. Dann geht es mit dem Flieger nach..

Malaysia

..Kuala Lumpur. Dieser Flug war günstiger als ein Direkt-Flug nach Singapur und so haben wir noch einen Tag bzw. 2 Nächte, um die Hauptstadt von Malaysia etwas kennenzulernen.

Singapur

Mit einem 20-Euro-Flieger geht es dann zum letzten Ziel unserer Reise. Hier haben wir noch 3 Tage, bevor dann abends der Rückflug über Helsinki nach Deutschland ist.

 

Was haltet ihr von der Route? Was würdet ihr anders machen?